Die Zeit des Wiederaufbaus. Neue Siedlungsstrukturen im Schmelzer Raum zur Römerzeit

Plakat zum Vortrag

Eine Präsentation von:
E. Jäckel und E. Glansdorp

Der Historische Verein Schmelz e.V. und der Verein zur Erhaltung der Bettinger Mühle e.V.präsentieren Ihnen:
Am 17.11.2002 findet in der Bettinger Mühle in Schmelz eine Lichtbildpräsentation zum Thema.

Die beiden Referenten bieten ihnen im diesjährigen Vortrag einen besoneren Leckerbissen. Viel wird in den Medien dieser Tage von römischen Funden und Ausgrabungen im Lande berichtet. Am Medienspektakel vorbei fanden in den letzten Jahren im Schmelzer Raum zahlreiche Ausgrabungen statt, die zusammen mit der Neuentdeckung einer Reihe von Fundstellen das Wissen über die römerzeitliche Siedlungsgeschichte im mittleren Primstal erheblich erweitert haben. Neue Arbeiten zu älteren Ausgrabungen runden das Bild ab, das dem Besucher eine unerwartet detaillierte Vorstellung der Lebenswelt im Schmelzer Raum vor rund 1900 Jahren ermöglicht. Gönnen Sie sich einen inspirierenden Abend mit dem Genuß qualitätvoller Bilder und nutzen Sie die anschließende Diskussion in gemütlicher Runde im ansprechenden Rahmen der Bettinger Mühle in Schmelz.
Infos: www.muehlenverein-schmelz.de

1999 Sonderausstellung Römische Dachziegel mit Eindrücken

Ausstellungsdauer: Frühjahr 1999 – Sommer 1999
Ausstellungskonzeption: Edith- und Eric Glansdorp, Reiner Schmitt
Sammlung R. Schmitt
Publikation:

Ausstellung mit römerzeitlichen Dachziegeln, die Stempelabdrücke, Grafitti und “Trittsiegel” aufweisen.


Eine weitere auffallende Erscheinung sind die sog. “Trittsiegel”, d.h. Abdrücke von Menschenfüßen oder Tierpfoten oder -hufen. …
Aber auch herumstreunende Hunde und Katzen haben ihre Trittspuren hinterlassen, ebenso Ziege, Schaf und Hühnervögel, gelegentlich auch Wildtiere wie Reh, Fuchs, Marder u.s.w. Von allen Tierfüßen sind die Abdrücke von Hundepfoten bei weitem in der Überzahl, häufig sind es sogar Doppelabdrücke. ….

In der römischen Mythologie sind den Göttern vielfach Tiere als Angehörige ihres Machtbereiches zugeordnet; ihre Spuren galten als Zeichen ihrer unsichtbaren Gegenwart. Dem Apollo z. B. war die Ziege zugeordnet, dem Merkur der Hahn, aber auch der Bock, dem Mars das Schaf.
Der Wachhund war ständiger Begleiter der Laren. Die Laren galten als gute Geister des bäuerlichen Anwesens und als Beschützer der Feldflur. Das Lararium, eine Art kleine Hauskapelle, war selbstverständliche Einrichtung in jedem bäuerlichen Gehöft So wundert es nicht, wenn ein einfacher Fußabdruck, z. B. die Hundepfote, die Anwesenheit des stets wachsamen Hofhundes signalisierte und so eine gewisse “Abwehr” böser Mächte bewirken sollte.
Möglicherweise hat man aus diesem Grunde beispielsweise einen oder mehrere Hunde absichtlich über die am Boden zum Trocknen ausgelegten Ziegel laufen lassen.
Dieses abergläubische Brauchtum ließ sich auch bei uns bis vor etwa einer Generation noch beobachten, wenn z. B. beim Betonieren des Stallbodens über den noch nicht getrockneten Estrich ein Hund “gejagt” wurde. Diese Beschädigung durch die Hundepfoten wurde nicht mehr ausgebessert und blieb immer sichtbar…. (R. Schmitt, 1998)