So 9.6.2013 Eine Wanderung von ca. 12 km im Bereich der Höhenbefestigung “Birg” bei Schmelz-Limbach. Archäologen berichten dabei von neusten Forschungsergebnissen. Vereine bewirten sie unterwegs und am Zielort, der Alten Kirche Schmelz-Limbach aus dem 11. Jh., mit mittelalterlichen Speisen, wie sie vermutlich auch schon zur Zeit des Raubritters Birg-Peter auf dem Tisch standen. Veranstalter: Gemeinde Schmelz und ArchaeologieServiceSaar.de in Zusammenarbeit mit dem Saarwaldverein Schmelz und weiteren örtlichen Vereinen. Treffpunkt: 9:30 Parkplatz am Sportplatz in Schmelz-Limbach. Faltblattdownload auf der facebookseite des ArchäologieServiceSaar:
Archäologische Spuren des Mittelalters zwischen Schmelz, Tholey und Wadern
Ausstellungsdauer: Januar 2001 – August 2001 Ausstellungskonzeption: Edith Jäckel und Eric Glansdorp Publikation:
Archäologische Spuren aus dem Mittelalter im ländlichen Dreieck Schmelz-Wadern-Tholey, Saarbrücker Zeitung 31.01.2001
Den Hauch des Mittelalters hautnah erleben, Saarbrücker Zeitung SLS 14.2.2001
Goldgulden erzählt packende Geschichte, Saarbrücker Zeitung WND vom 6.2.2001
Eine Ausstellung um archäologische Funde aus dem Raum zwischen Tholey, Schmelz und Wadern zeigte das Heimatmuseum „Haus am Mühlenpfad“ in Tholey-Neipel von Januar bis August 2001 in seiner Vor- und Frühgeschichtlichen Abteilung. Vorgestellt wurden Objekte aus Burgen, Kirchen und heute verschwundenen Dörfern der Umgebung aus der Zeit zwischen 500 und 1500 nach Christus. Ausgangspunkt war eine im Ortsbereich gefundene unpublizierte Goldmünze, die uns im Museum vorgelegt wurde.
Den Hauch des Mittelalters hautnah erleben Saarbrücker Zeitung SLS 14.2.2001
Im “Haus am Mühlenpfad” in Neipel wird ein neues archäologisches Thema vorgestellt. Heimatforscher stellen dem Museum private Fundstücke zur Verfügung. Erstmals wird der “Goldbacher Kopf” – ein mittelalterliches Kunstobjekt – dem interessierten Publikum gezeigt.
Neipel (isi). Dorfgeschichte im Bohnen,tal und im Schaumberger Land – dafür steht das “Haus am Mühlenpfad” in Tho-ley-Neipel Das dortige Heimatmuseum informiert,seine Besucher in seiner archäologischen Abteilung anhand von Funden und umfangreichem Kartenmaterial über das Mittelalter.
.Wir wollen der Bevölkerung damit ihre Bodendenkmäler näher bringen!’, beschreibt die Archäologin Edith Jäckel, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Eric Glansdorp die Abteilung leitet, das Konzept, Die, beiden Doktoranden der Vorund Frühgeschichte wollen wechselnde Ausstellungen zum Thema Archäologisehe Spuren des Mittelalters” inszenieren. Bei den Exponaten handelt es sich meist um Leihgaben von Heimatforschern der Region. Aber auch Menschen, die sich nicht mit der Thematik beschäftigen und durch Zufall ein Relikt der Vergangenheit finden, stellen diese zur Verfügung. Ein Glanzstück der Ausstellung ist der “Goldbacher Kopf’. Etwa 1970 wurde der circa 19 Zentimeter hohe Kopf aus braunem Sandstein bei Umbauarbeiten unter einer alten Mauer gefunden. Verschiedene Experten datieren das Stück ins 12. Jahrhundert. Es handelt sich wohl um die Figur eines Klerikers, da am Hinterkopf eine Tonsur ausgearbeitet wurde. Der Heimatforscher Reiner Schmitt zeigte eine mögliche Verbindung zu einer bis heute nicht lokalisierten Kapelle in Schmelz-Goldbach auf. Das in Privatbesitz befindliche mittelalterliche Kunstobjekt wird in Neipel erstmals einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Weitere Exponate der Ausstellung sind ein Silbergroschen aus Limbach und ein Goldgulden aus Neipel. Die Scherben eines mittelalterlichen Gefäßes weisen auf eine Töpferei im “Oberweiler” bei Düppenweiler hin. Sondierungen in den Jahren 1983 und 1985 haben erstmals den faktischen Beweis erbracht, dass im Bereich des Alten Dorfes” bei Düppenweiler während des Mittelalters eine große Töpferei Geschirr und Ofenkacheln herstellte. Die weiteren großen Themen der Ausstellung sind die Burg Dagstuhl bei Wadern, die um 1270 von Ritter Boemund erbaut wurde und die Abtei Tholey. “Romanen oder Germanen im Schaumberger Land” ist ein weiterer Teil der archäologischen Ausstellung, die alle zwei Wochen sonntags zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet ist.
Goldgulden erzählt packende Geschichte (Saarbrücker Zeitung WND vom 6.2.2001)
Haus am Mühlenpfad in Neipel: Ausstellung “Archäologische Spuren aus dem Mittelalter”
Neipel (it). Das “Haus am Mühlenpfad” ist seit Sonntag um eine Attraktion reicher. Edith Jäckel, Doktorandin für Vor- und Frühgeschichte an der Universität Saarbrücken, eröffnete in Anwesenheit von zahlreichen Besuchern eine neue Ausstellung mit dem Thema -Archäologische Spuren aus dem Mittelalter” mit Funden aus Burgen, Kirchen und heute verschwundenen Dörfern aus dem Raum Tholey-Schmelz-Wadern. Sie betrifft die Zeit zwischen 500 und 1500 nach Christus, wurde dank der Großzügigkeit zahlreicher Leihgeber ermöglicht und kann bis Juni dieses Jahres in dem Neipeler Museum besucht werden.
“Trotz aller Funde ist das Wissen um das Mittelalter sehr düster”, sagte Edith Jäckel, als sie die Ausstellung eröffnete. “Es klaffen, wenn man das Fundmaterial in seiner Gesamtheit betrachtet, Lücken von einigen Jahrhunderten.” Das jedoch fällt dem Laien kaum auf. Er verweilt vor den Vitrinen, betrachtet die gefundenen Scherben und Hufeisen, die Nägel und Schmuckgegenstände, liest auf den Schildchen die Fundstellen “Hölzershausen”, “Urwahlen”, “Peterberg” oder “Burg Dagstuhl”. Aber viele Antworten auf noch mehr Fragen liegen nach Expertenmeinung nicht nur in den Wüstungen versteckt, sondern vor allem unter den alten Ortskernen der Dörfer. Hier standen die Häuser der Menschen, hier wohnten und lebten sie. Und hier wurden sie auch beerdigt.
Einige Exponate erzählen ausführlich von ihrer reichen Geschichte. Da ist der Goldgulden, der im Neipeler Ortsbereich gefunden wurde. Die Münze ist 1430 im Auftrag von Ulrich von Manderscheid geprägt worden. Sie zeigt auf der Vorderseite St. Petrus mit Schlüssel und Buch sowie das Wappen von Manderscheid, auf der Rückseite einen runden Vierpass mit Spitzen, darin das viergeteilte Wappenschild Trier/Manderscheid. Im Jahre 1430 wählte ein Teil des Domkapitels Jacob von Sirk und ein anderer Teil Ulrich von Manderscheid zum neuen Erzbischof von Trier. Beide reisten zur Bestätigung ihres Titels nach Rom. Papst Martin V. jedoch bestätigte keinen von beiden, sondern ernannte Raban von Helmstätt, den Speyerer Bischof, zum neuen Trierer Erzbischof. Dieser wurde vom Domkapitel jedoch nicht akzeptiert. Es hielt an Ulrich von Manderscheid fest. Daraufhin wurden Ulrich und das Domkapitel vom Papst exkommuniziert. Der Adel des Trierer Landes und die Erzbischöfe von Mainz und Köln standen aber weiterhin auf Ulrichs Seite. Städte und Burgen waren in seiner Hand, nur die Stadt Trier war unentschlossen. Die Zünfte hielten zu Raban. Man sprach von der “Manderscheider Fehde”. Schließlich verwüstete Ulrich mit seinem Militär die umliegenden Dörfer. Als ein Schlichtungsversuch des Baseler Konzils scheiterte, reiste Ulrich erneut zum Papst nach Rom, verstarb jedoch unterwegs in Zürich im Jahre 1436. So hatte der in Neipel gefundene Goldgulden nur eine sechs Jahre dauernde Gültigkeit – nämlich von 1430 bis 1436.
In Limbach wurde im Jahre 1984 bei Baggerarbeiten einen Metzer Groschen aus der Zeit um 1450 gefunden. Er ist kleiner als ein Pfennigstück und eine der ältesten Münzen, die im Namen der Stadt geprägt wurden. ‘Der Groschen wurde schließlich Ende des 15. Jahrhunderts in den Städten Köln und ebenso in Trier imitiert. Ein mittelalterliches Gefäß stammt aus der Töpferei im “Oberweiler” bei Düppenweiler. Sie produzierte zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert Geschirr und Ofenkacheln. Auf einer Fläche von etwa vier Hektar Land standen damals mindestens sechs Werkstätten.
Neben der Löwendarstellung aus der Abteikirche Tholey ist der “Goldbacher Kopf” zweifellos Mittelpunkt der Ausstellung. Er wurde 1970 in Schmelz gefunden und befindet sich in Privatbesitz. Der Kopf ist 19 Zentimeter hoch und aus braunem Sandstein gehauen. Es handelt sich um die Figur eines Klerikers, da am Hinterkopf eine Tonsur (Haarausschnitt) ausgearbeitet wurde. Möglicherweise besteht eine Verbindung auf die bis heute noch nicht lokalisierte Kapelle in Schmelz-Goldbach. Experten datieren das Stück auf das 12. Jahrhundert.
Öffnungszeiten Es gibt einen neuen Prospekt über das “Haus am Mühlenpfad”, den der Kur- und Verkehrsverein Tholey herausgegeben hat. Dem neuen Prospekt hat der Doktorand Eric Glansdorp in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte in Neipel ein informatives Gesicht gegeben. * Das Neipeler Museum ist ah zwei Sonntagen Im Monat, jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei., Anmeldungen zu Führungen und weitere Informationen bei Ortsvorsteher Paul Backes, unter Tel. (06888) 5912.
Ausgangspunkt der Mittelalterausstellung 2001 im Heimatmuseum Neipel war ein Münzfund im Ort.
Es handelt sich um einen Goldgulden des Erzbistum und Kurfürstentum Trier, Münzstätte Koblenz, Ulrich, Graf von Manderscheid (1430-1436) UDALRICI . E-LECTI * TREN‘ St. Petrus mit Schlüssel u. Buch v. vorn MONETA . NOVA . AUREA * COVEL‘ runder Vierpaß mit Spitzen darin viergeteilter Wappenschild Trier/Manderscheid Masse der Fundmünze: 3,48 g Durchmesser: 22,5 mm Bestimmung Reiner Schmitt; Lit.: Noss, 453, Felke 1199, Friedberg 3444
Kurzinfo zur Manderscheid’schen Fehde (1432-36) Die im Ortsbereich von Tholey-Neipel gefundene Goldmünze wurde im Auftrag von Ulrich von Manderscheid geprägt. 1430 wählte ein Teil des Domkapites Jacob von Sirk und ein anderer Teil Ulrich von Manderscheid zum neuen Erzbischof von Trier. Beide reisten zur Bestätigung ihres Titels nach Rom. Der Papst jedoch ernannte Raban von Helmstatt, den Speyerer Bischof zum neuen Trierer Erzbischof. Dieser wurde vom Domkapitel nicht akzeptiert. Es hielt an Ulrich von Manderscheid fest. Sowohl das Domkapitel, als auch Ulrich wurden deshalb exkommuniziert. Der Adel des Trierer Landes aber auch die Erzbischöfe von Mainz und Köln standen auf Ulrichs Seite. Städte und Burgen waren in seiner Hand, nur die Stadt Trier vor unentschlossen. Der Klerus stand auf Ulrichs Seite, die Zünfte jedoch auf Raban’s. Die Zünfte setzten sich schließlich durch und 1432 zieht Ulrich mit Militär vor der Stadt auf und verwüstet die umliegenden Dörfer. Einige Monate belagerte er die Stadt, zog schließlich jedoch wieder ab. Aus Beschwerden eines lothringischen Amtmannes geht hervor, dass plündernde Horden raubend umherzogen. Hier werden unter anderem die Orte Nunkirchen, Büschfeld, Michelbach und Niederlosheim genannt. Die öffentliche Meinung richtete sich nun gegen Ulrich von Manderscheid. Schlichtungsversuche des Konzils in Basel zwischen den Parteien scheiterten. Ulrich wollte in der Sache beim Papst vorsprechen, doch auf der Reise verstarb er in Zürich im Jahre 1436. (Text nach: Geschichte der Stadt Trier, Trier 1915)
Mühlen in Neipel
Zwei Mühlen wurden vom Wasser des Talbaches angetrieben.
„Item fall end uns sechs Gänß von dem Wassergang zu der Mühlen zu Neupel und gibt der Müller zu Weihnachten ferner Weisung fünf Shilling.” (BA Trier)
Mit diesem Abgabenbeleg aus dem Jahre 1357 ist bewiesen, daß damals schon eine Mühle in Neipel existierte.
Wann diese Mühle erbaut wurde und wer sie erbaut hat, ist nicht bekannt. Bei dieser Mühle handelt es sich um die obere Neipeler Mühle, später Theles Mühle genannt. Der letzte Mühlstein aus dieser Mühle mit einem Gewicht von ca. 750 kg ist im Museum ausgestellt.
Die untere Neipeler Mühle, früher Trauten Mühle, später Thiesen Mühle genannt, wurde von Johann Draut, (auch Traut geschrieben) erbaut.
Johann Traut stammte aus der oberen Neipeler Mühle. Am 17. November 1698 erhielt er von der Abtei Tholey die „Vergünstigung in Neipel eine Mahlmühle zu erbauen. Die Abtei macht zur Bedingung, daß er die Mühle auf seine eigenen Kosten errichten müsse, sie in einen guten Stand bringen müsse mit allem was zu einer Mühle gehört und daß jährlich zwei Königs- oder Speziesthaler entrichtet werden müssen, angefangen an Martini 1699, ganz gleich ob die Mühle errichtet sei oder nicht.
In diesem Akt heißt es weiter: „Begeb sich auch: da Gott vor sei: daß diese Mühle durch Krieg oder andere Weiße verbrennt, ruiniert oder durch der Beständt undt der ihrigen nachlässigkeit Verwahrlost würde, daß sie in abgang käme, so sollen sie selbige auf ihre Kosten, ohne unsres Gottes Hauses zu tun reparieren und wieder in eine guten Stand bringen”.
Obwohl Johann Draut die Mühle auf eigene Kosten errichtete, konnte er sie nicht ohne Einwilligung der Abtei verkaufen.
Grundherr der Neipeler Mühlen war die Abtei Tholey. Sie bestimmte wann und wo eine Mühle gebaut werden konnte. Die Neipeler Mühlen waren keine Bannmühlen.
Der letzte Müller in der oberen Mühle starb am 27.01.1933. Sein Schwiegersohn, mahlte nur noch nebenberuflich. Besonders während und nach dem letzten Krieg konnte er noch vielen Menschen helfen.
Der letzte Müller in der unteren Mühle war Matthias Jäckel. Diese Mühle war bis 1962 in Betrieb. Dann endete eine über 600-jährige Mühlengeschichte in Neipel.
P. Backes (1998)