Kategorie: O_Archäologie
Museumstag Juli 21
Römerzeitlicher Rötelmahlstein im Heimatmuseum Neipel
Römerzeitliche Tuchprobe
Amphore
Deichel-Leitung von 1529
Eine Wasserleitung aus Buchenholz von 1529
Bei Baumaßnahmen im Tholeyer Ortsteil Hasborn wurden bei die Reste einer hölzernen Wasserleitung freigebaggert. Freundlicherweise wurde der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte ein Teilstück der Leitung zu Forschungs- und Ausstellungszwecken überlassen.
Eine 2003 am Rheinischen Landesmuseum Trier in Auftrag gegebene Untersuchung erbrachte eine wahrscheinliches Fällungsjahr von 1529.
Wasserleitung von 1529
Goldmünze – Gulden von Neipel
Ausgangspunkt der Mittelalterausstellung 2001 im Heimatmuseum Neipel war ein Münzfund im Ort.
Es handelt sich um einen Goldgulden des Erzbistum und Kurfürstentum Trier, Münzstätte Koblenz, Ulrich, Graf von Manderscheid (1430-1436)
UDALRICI . E-LECTI * TREN‘
St. Petrus mit Schlüssel u. Buch v. vorn
MONETA . NOVA . AUREA * COVEL‘
runder Vierpaß mit Spitzen
darin viergeteilter Wappenschild Trier/Manderscheid
Masse der Fundmünze: 3,48 g
Durchmesser: 22,5 mm
Bestimmung Reiner Schmitt; Lit.: Noss, 453, Felke 1199, Friedberg 3444
Kurzinfo zur Manderscheid’schen Fehde (1432-36)
Die im Ortsbereich von Tholey-Neipel gefundene Goldmünze wurde im Auftrag von Ulrich von Manderscheid geprägt. 1430 wählte ein Teil des Domkapites Jacob von Sirk und ein anderer Teil Ulrich von Manderscheid zum neuen Erzbischof von Trier. Beide reisten zur Bestätigung ihres Titels nach Rom. Der Papst jedoch ernannte Raban von Helmstatt, den Speyerer Bischof zum neuen Trierer Erzbischof.
Dieser wurde vom Domkapitel nicht akzeptiert. Es hielt an Ulrich von Manderscheid fest. Sowohl das Domkapitel, als auch Ulrich wurden deshalb exkommuniziert. Der Adel des Trierer Landes aber auch die Erzbischöfe von Mainz und Köln standen auf Ulrichs Seite. Städte und Burgen waren in seiner Hand, nur die Stadt Trier vor unentschlossen. Der Klerus stand auf Ulrichs Seite, die Zünfte jedoch auf Raban’s. Die Zünfte setzten sich schließlich durch und 1432 zieht Ulrich mit Militär vor der Stadt auf und verwüstet die umliegenden Dörfer. Einige Monate belagerte er die Stadt, zog schließlich jedoch wieder ab. Aus Beschwerden eines lothringischen Amtmannes geht hervor, dass plündernde Horden raubend umherzogen. Hier werden unter anderem die Orte Nunkirchen, Büschfeld, Michelbach und Niederlosheim genannt.
Die öffentliche Meinung richtete sich nun gegen Ulrich von Manderscheid. Schlichtungsversuche des Konzils in Basel zwischen den Parteien scheiterten. Ulrich wollte in der Sache beim Papst vorsprechen, doch auf der Reise verstarb er in Zürich im Jahre 1436. (Text nach: Geschichte der Stadt Trier, Trier 1915)
Goldbacher Kopf
Etwa 1970 fand Herr Geier bei Umbauarbeiten unter einer alten Sandsteinmauer einen ca. 19 cm hohen Kopf aus brauem Sandstein. Verschiedene Experten datieren das Stück ins 12. Jahrhundert.
Es handelt sich um die Figur eines Klerikers, da am Hinterkopf eine Tonsur ausgearbeitet wurde.
R. Schmitt zeigt eine mögliche Verbindung auf zu einer bis heute nicht lokalisierten Kapelle in Schmelz-Goldbach.
Wir freuen uns, dieses in Privatbesitz befindliche mittelalterliche Kunstobjekt mit der Ausstellung „Archäologische Spuren des Mittelalters“, erstmals einem breiten Publikum präsentieren zu können.
Mehr Infos darüber bei:
Reiner Schmitt, Der Goldbacher Kopf, in: Schmelzer Heimathefte Nr.6, 1994, S.107-114.