Ausstellungsdauer: Mai 1999 Ausstellungskonzeption: Edith Jäckel, und Eric Glansdorp Publikation:
Vom 20.-21.5.1999 fand im Auftrag von Erwin Jäckel aus Schmelz-Limbach in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte eine archäologische Ausgrabung in Neipel statt. Grabungsleitung Edith Jäckel. Entdeckt wurde eine rechteckige mit Asche gefüllte Grube, die etwas römerzeitliche Keramik enthielt und einen intakten Mineralmahlstein, der umgedreht in einer Amphorenhälfte lag.
Ausstellungsdauer: Frühjahr 1999 – Sommer 1999 Ausstellungskonzeption: Edith- und Eric Glansdorp, Reiner Schmitt Sammlung R. Schmitt Publikation:
Ausstellung mit römerzeitlichen Dachziegeln, die Stempelabdrücke, Grafitti und “Trittsiegel” aufweisen.
Eine weitere auffallende Erscheinung sind die sog. “Trittsiegel”, d.h. Abdrücke von Menschenfüßen oder Tierpfoten oder -hufen. … Aber auch herumstreunende Hunde und Katzen haben ihre Trittspuren hinterlassen, ebenso Ziege, Schaf und Hühnervögel, gelegentlich auch Wildtiere wie Reh, Fuchs, Marder u.s.w. Von allen Tierfüßen sind die Abdrücke von Hundepfoten bei weitem in der Überzahl, häufig sind es sogar Doppelabdrücke. ….
In der römischen Mythologie sind den Göttern vielfach Tiere als Angehörige ihres Machtbereiches zugeordnet; ihre Spuren galten als Zeichen ihrer unsichtbaren Gegenwart. Dem Apollo z. B. war die Ziege zugeordnet, dem Merkur der Hahn, aber auch der Bock, dem Mars das Schaf. Der Wachhund war ständiger Begleiter der Laren. Die Laren galten als gute Geister des bäuerlichen Anwesens und als Beschützer der Feldflur. Das Lararium, eine Art kleine Hauskapelle, war selbstverständliche Einrichtung in jedem bäuerlichen Gehöft So wundert es nicht, wenn ein einfacher Fußabdruck, z. B. die Hundepfote, die Anwesenheit des stets wachsamen Hofhundes signalisierte und so eine gewisse “Abwehr” böser Mächte bewirken sollte. Möglicherweise hat man aus diesem Grunde beispielsweise einen oder mehrere Hunde absichtlich über die am Boden zum Trocknen ausgelegten Ziegel laufen lassen. Dieses abergläubische Brauchtum ließ sich auch bei uns bis vor etwa einer Generation noch beobachten, wenn z. B. beim Betonieren des Stallbodens über den noch nicht getrockneten Estrich ein Hund “gejagt” wurde. Diese Beschädigung durch die Hundepfoten wurde nicht mehr ausgebessert und blieb immer sichtbar…. (R. Schmitt, 1998)
Ausstellungsdauer: Herbst 1998 – Winter 1998 Ausstellungskonzeption: Edith- und Eric Glansdorp Publikation:
Nikolaus Groß
„Ich bin ein Zigeuner Gottes, viel umhergekommen in jungen Jahren,- aus meiner Heimat im Bohnental aufs Gymnasium nach St. Wendel, aufs Seminar nach Trier, zu einer Sanitätskompanie nach Saarbrücken, bis ich meine Studien abschloß und 1920 meine Weihe empfing. 18 Jahre hatte ich Kaplan- und Pfarrstellen in der Eifel, aber nun ist mir Losheim längst zur neuen und auch liebsten Heimat geworden…“ Der Losheimer Bürgermeister Jakob Buchheit würdigte mit einer Rede am Neujahrstag 1963 in feierlichem Rahmen die Leistungen von Pfarrer Nikolaus Groß anläßlich seines 25 jährigen Dienstjubiläums und überreichte ihm die Losheimer Ehrenbürgerschaft.
„Schlagen wir eine Brücke zurück zum 1.1.1938; zu jenem Tage, als wir unseren Herrn Pastor willkommen hießen. Niemand wußte damals, welche Pfeiler sie tragen, und welche Prüfungen Gott dem neuen Seelsorger abverlangen würde. Aber heute wissen wir es: Er lehrt uns seit 25 Jahren echte christliche Nächstenliebe, die jedem hilft und nicht einmal nach dem Bekenntnis fragt. Wir kennen seine offene, unerschrockene Art, wir wissen, wie er in Notzeiten größte Last trug, und welche Liebe er für seine Wahlheimat Losheim empfindet. Als Vorbild, als Erzieher und Freund unserer Jugend hat er sich auch in unseren Herzen ein Denkmal gesetzt. Und es gab nichts, was unser Vertrauen zu ihm auch nur einmal zum erzittern brachte …!“
N. Groß dankte der versammelten Gemeinde für die Ehrenbürgerschaft: „…Es beweist mir, daß ich im Umgang mit euren Seelen den richtigen Weg gegangen bin, und auch ihr wißt, wie ihr mit mir dran seid. Mir hat die Arbeit als Pastor stets Freude gemacht und Gott gab mir zudem die Gnade, daß ich keinen Tag in all den 25 Jahren meines Wirkens krank war. Nun ist das Band mit euch noch fester geworden. Ich bin da für alle, die „Andersgläubigen“ nicht ausgenommen …“ (SZ 3.1.1963) In Anwesenheit vieler hundert Losheimer Bürger wurde am 30.4.1968 Pfarrer Nikolaus Groß in den Ruhestand verabschiedet. Der damalige Ministerpräsident Dr. Franz-Josef Röder überreichte ihm für seine Bemühungen zur Sicherung des Kulturgutes das Bundesverdienstkreuz mit folgenden Worten:
„Pfarrer Nikolaus Groß ist seit den dreißiger Jahren der prähistorischen Heimatforschung eng verbunden. Als die römische Villa „Weinheck“ bei Lebach im Jahr 1938 ausgegraben wurde, war Pfarrer Groß mit Interesse zur Stelle, verfolgte die Grabungsarbeiten und hielt die Befunde schriftlich fest. Als durch Kriegseinwirkung die Unterlagen des Konservatoramtes verbrannten, wurden seine Aufzeichnungen wichtige Dokumente.
Von dieser Zeit an verfolgte Pfarrer Groß im Raum
von Losheim alles, was prähistorisch von Interesse sein konnte und teilte seine
Beobachtungen dem Staatlichen Konservatoramt mit. Eine seiner Hauptarbeiten
waren die Ausgrabungen im Zuge des Wiederaufbaus der kriegszerstörten
Pfarrkirche von Losheim im Jahre 1948. Trotz des in der damaligen Zeit geringen
Interesses an historischen Fragen erkannte Pfarrer Groß die Bedeutung des
Kirchenhügels, auf dessen Durchforschung er ungeachtet von Zeitversäumnissen
und anderen Beschwernissen bestand. Das Ergebnis dieser Forschungstätigkeit
wurde durch Pfarrer Groß und durch Facharchäologen veröffentlicht. Es handelt
sich um Waffenträger aus der Merowingerzeit, Baumsärge, römische Grabmonumente
sowie Inschriften früherer Kirchen.
Seit dieser Zeit gehört Losheim zu den überörtlich
wichtigen vor- und frühgeschichtlichen Plätzen. In späteren Jahren galt das
besondere Interesse Pfarrer Groß‘ der näheren und weiteren Umgebung seines
Heimatortes. Eingestellte Forschungsarbeiten in den prähistorischen Grabhügeln
um Losheim wurden durch ihn wieder aufgenommen und in Gang gebracht.
Im Jahre 1963 gelang es ihm, zwei spätbronzezeitliche
Grabhügel nachzuweisen. Die dem Landesmuseum übermittelten selbst ergrabenen
Funde stellten die Wissenschaft vor die bis dahin kaum für Möglich gehaltene
Tatsache, daß das Hunsrückvorland bereits in der frühen Urnenfelderzeit
besiedelt war. In den folgenden Jahren stellte Pfarrer Groß fortlaufend dem
Landesmuseum Funde und Fundberichte zur Verfügung. Er rettete Grabinventare
eines zweiten Fiedhofes aus der Merowingerzeit, öffnete gemeinsam mit dem
Landesmuseum in mehreren Grabungsabschnitten bedeutende frühkeltische Grabhügel
in der Umgebung von Losheim. Daneben unterstützte er die Inventarisierung der
archäologischen Stätten um Losheim. Heute kann dieser Raum dank der intensiven
Arbeit von Pfarrer Groß als der am besten erforschte Teil des nördlichen
Saarlandes gelten.
In
Wort und Schrift weckte Pfarrer Groß auch das Interesse für die dort
vorgefundenen römischen Denkmäler. Römische und fränkische Grabmäler sind in
der Krypta von Losheim ausgestellt. Bei seiner vielseitigen und beanspruchenden
Tätigkeit als Seelsorger einer bedeutenden Kirchengemeinde muß es Pfarrer Groß
besonders hoch angerechnet werden, daß er sich in intensiver Beschäftigung um
die Sicherung des Kulturgutes seiner Heimat bemühte. Er hat sich damit
besondere Verdienste erworben, die eine Auszeichnung mit dem
Bundesverdienstorden rechtfertigen.“ (SZ 30.4.1968)
Zur
Einstellung eines großen Heimatforschers der zwar den Gang der Dinge nicht
aufhalten kann, aber versuchte die Geschichte in das Bewustsein einer
geschichtslosen Generation zurückzubringen.
In Scheuern von N. Groß geborgene spätlatenezeitliche Grabkeramik im Heimatmuseum Neipel
(SZ
Okt. 1969)
Mit dem Schutt wanderten auch viele Erinnerungen auf
die „Kippe“ – und das nicht nur in Losheim. Für die nächste Generation ist
wieder ein Stück greifbare Heimatgeschichte, oder anders gesagt eine über
Generationen gepflegte Überlieferung, achtlos weggeworfen worden.
Die Lebensgeschichte
In der untersten Neipeler Mühle, der Thiesenmühle, wurde am
8.3.1893 Nikolaus Groß geboren.
Blick auf die Thiesenmühle und das Haus Falk, im Hintergrund
das Dorf Neipel.
Seine Eltern waren: Eltern. Anna Groß geb. Thies (1869-1944)
und Johann Matthias Groß (1864-1937).
Familie Groß mit 11 Kindern im
Jahre 1914.
Familie Groß vor ihrem Wohnhaus nach dem Umzug nach Niedersaubach.
Die Ausbildung
Tante von N. Groß, Schwester Richildis mit einem Geistlichen und einem Kriegsgefangenen im Lazarett in St. Wendel. Diese Tante war sicherlich an der Entscheidung Pfarrer zu werden beteiligt.
Besuch der Mutter in der ersten
Pfarrstelle in Seesbach in der Eifel. (links) Nikolaus Groß als Sanitätssoldat.
(rechts)
Ein besonderer Freund in Neipel: “Sälermichel”
Pastor Groß beschreibt ihn:
Der Säler Michel, der Schaf- und Schweinehirt, der beste und liebste Freund
meiner frühesten Jugendjahre.
Jeden Tag wenn er die Herde heimgetrieben hatte, kam er in die Mühle, nahm mich
auf de Geren (= Schoß), erzählte mir von Häschen und Vögeln, und brachte mir
bunte Steine mit.
Als Pastor habe ich ihn kurz vor seinem Tod noch einmal besucht. Mit Tränen in
den Augen umarmte er mich:
“Oh Bou wie bin eich so froh,
o Nekla wie danken eich dir.”
Der Schweinehirte aus Neipel
Michael Kuhn (“Sälermichel”) Hirte
in Neipel.
(1870-1947)
Elisabeth (“Sälerlies”) die Frau
des Schweinehirten
Freunde in Dorf
“Bäb” – Barbara Brachmann, geb. Blug (“Bäb”) mit Tochter Mathilde um 1914.
Barbara Brachmann, geb. Blug
(1885-1979). Aufnahme um 1960.
Wie in jedem Jahre auch 1978 meine älteste Freundin, nun 92 Jahre alt.
Gottes Segen Dir und den lieben Deinen. Du 92, ich in einigen Wochen 85.
“Watt hann eich Deich dicken lewn Kerl dorem geschleft” wie eich 7 Johr
alt wor – bleiben wir Bohnenthal Kinner us treu bis der Herrgott uns holt
Die Ausstellung in Losheim am See erinnert an Leben und Werk von Pfarrer Nikolaus Groß
Die Ausstellung “Den Ahnen auf der Spur” im Saalbau spiegelt in Wort und Bild das vielfältige Schaffen des Seelsorgers wider.
Den Ahnen auf der Spur” heißt eine Ausstellung des Vereins für Heimatkunde in Gemeinde Losheim am See e. V., die zum 21. November im Saalbau Losheim sehen ist. Sie ist dem ehemaligen Losheimer Pastor Nikolaus Groß (1938 bis 1968) gewidmet und erinnert an die drei Jahrzehnte seines Wirkens in der Pfarrei Peter und Paul Losheim. In Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel wurde die Ausstellung vorbereitet und war bereits vor einigen Wochen in Neipel, dem Geburtsort von Pastor Groß, zu sehen.
,Einen großen Losheimer” nannte der 1.Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde, Hubert Schommer, Pastor Groß. “Er hat ganze Losheimer Generationen geprägt und kräftige Spuren hinterlassen”, sagte Pastor Peters, und für die Beigeordnete Monika Barbknecht ist die Ausstellung “ein weiterer Mosaiksstein in der Arbeit des rührigen Heimatvereins”. Ortsvorsteher Paul Backes schilderte in einem Mundartgedicht die Heimkehr des Pastors in sein Dorf und Elternhaus, wo er Kraft in schweren Zeiten suchte. Die musikalische und gesangliche Programmgestaltung hatten der Musikverein und der katholische Kirchenchor Losheim übernommen.
Den Festvortrag hielt Bürgermeister a.D. Raimund Jakobs,. der die einzelnen Stationen des Lebens und Wirkens von Pastor Nikolaus Groß als Seelsorger, Heimatforscher und Archäologe aufzeigte. Am Neujahrstag 1938 wurde Groß in seiner neuen Pfarrei St. Peter und Paul Losheim eingeführt, zu der damals noch die Filialen Mitlosheim und Niederlosheim gehörten. Bei Ausbruch des zweiten Weltkrieges verhinderte er durch sein persönliches Auftreten und Verhandlungsgeschick zusammen mit dem Kommandeur der 79. Infanteriedivision Generalmajor Karl Strecker, die Evakuierung Losheims. Aber die schweren Jahre standen ihm und den Pfarrangehörigen noch bevor. Es waren die letzten Kriegsmonate von Dezember 1944 bis März 1945, wo Losheim durch seine strategische Lage an der Saarfront Ziel vieler Jagbomberangriffe war und ab Februar 1945 unter ständigem Artilleriebeschuß lag. In dieser schweren Zeit stand Pastor Groß den Verzweifelten und Sterbenden bei, spendete Trost hielt in den Stollen und sonstigen Fluchtunterkünften Messen und unter Einsatz seines Lebens bestattete er die Toten.
Nach Kriegsende war, sein ganzes Streben, die in den letzten Kriegstagen durch Granaten bis auf die Außenmauern und Teile des Turms zerstörte Kirche wieder aufzubauen. Beim Ausschachten wurden wertvolle archäologische Funde unter der Kirche entdeckt und konservatorisch gesichert. 1949 im November wurde die neue Hallenkriche eingeweiht, und 1953/1954 folgte der Bau des Turmes. Nach und nach wurden auch neue Glocken angeschafft. Unter seiner Leitung wurde auch die Filialkirche Mitlosheim erweitert und renoviert.
Seine Leidenschaft war die Archäologie. Die Funde unter der Kirche bewogen ihn, sie auch durch Ausgrabungen intensiv zu betreiben. In den Flurteilen Harscheid und im Großwald legte er mit freiwilligen Helfern in den sechziger Jahren etliche Grabstätten und Siedlungsspuren aus der Kelten- und Römerzeit frei. Bei der Feier seines Silberjubiläums als Pastor von Losheim wurde Nikolaus Groß zum Ehrenbürger ernannt. Mit seiner Verabschiedung in den Ruhestand erhielt er nicht zuletzt auch wegen seiner wissenschaftlichen Leistung aus der Hand des damaligen saarländischen Ministerpräsidenten Dr. Franz Josef Röder das Bundesverdienstkreuz am Bande.
In Fachkreisen war er über die Landesgrenze hinaus bekannt. Über seine Forschungsarbeiten hat der Amateurarchäologe Groß Buch geführt und mehrere Schriften verfaßt. Bei all diesem Engagement vergaß der Pastor das Priesteramt nicht. Er mobilisierte immer neue Kräfte, und durch sein geistliches Wirken und seine umgängliche Art schlug er immer neue Brücken zwischen den Menschen. Dieser große Losheimer Seelsorger fand seine letzte Ruhestätte in der Taufkapelle der Pfarrkirche, sein Wunsch ihn dort zu beerdigen, wurde ihm erfüllt.
Als langjähriger Nachbar im Altersruhesitz Hausbach hat Ludwig Schmal Pastor Groß in guter Erinnerung. Obwohl er seinen Altersitz in unmittelbarer Nähe seiner ehemaligen Pfarrei hatte, kostete ihn die Trennung von seinen ehemaligen Pfarrangehörigen viel Überwindung. Im Laufe der Jahre habe er ihn als guten Nachbarn und väterlichen Freund schätzen gelernt.
Edith Jäckel und Eric Glansdorp, Schmelz, beide Doktoranten an der Uni Saarbrücken, studieren Vor-und Frühgeschichte, Geographie und klassische Archäologie, bereiteten mit weiteren Helfen die Ausstellung vor. Edith Jäckel macht Vorschläge, wie man sich bei Bodenfunde verhalten soll, und Eric Glansdorp gab einige Erläuterungen zu der Ausstellung von Pastor Groß. Sie berichtet in Wort und Bild von dem vielfältigen Schaffen des Seelsorgers als Priester, Heimatforscher un Archäologe. Für die älteren Menschen, die Pastor Nikolaus Groß noch persönlich gekannt haben, sicherlich von Interesse.
Öffnungszeiten an Sonntagen von 14 bis 18 Uhr, an Werktagen nach Vereinbarung
Tel. (0 68 72)9 10 41. GOTTFRIED SELZER
Hochwald Rundschau Okt. 1998
Den Ahnen auf der Spur
Eine Ausstellung in Neipel befaßt sich mit Pastor Nikolaus Groß
hwr. Neipel. Am 10. und 11. Oktober wartet die Interessensgemeinschaft Ortsgeschichte Neipel mit, einer besonderen Ausstellung auf anläßlich des ersten Geburtstages des “Hauses am Mühlenpfad” in Neipel. Die Ausstellung beinhaltet den Lebensweg und das Wirken von Pastor Nikolaus Groß, der am 10. März 1893 in der Neipeler Mühle geboren ist.
,Ich bin ein Zigeuner Gottes, viel umhergekommen in jungen Jahren, aus meiner Heimat in Bohnental aufs Gymnasium nach St. Wendel, aufs Seminar nach Trier, zu einer Sanitätskompanie nach Saarbrücken, bis ich meine Studien abschloß und 1920 meine Weihe empfing. 18 Jahre hatte ich Kaplan und Pfarrstellen in der Eifel, aber nun ist mir Losheim längst zur neuen und auch liebsten Heimat geworden…aus der Rede von Pastor Groß bei Erhalt der Losheimer Ehrenbürgerschaft.
Die Ausstellung gliedert sich in den Ihemen: Nikolaus Groß und seine Familie, Nikolaus Groß Menschenfreund, Nikolaus Groß Priester, Nikolaus Groß Archäologe, Nikolaus Groß Ehrenbürger von Losheim, Nikolaus Groß Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bunde. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem Heimat und Verkehrsverein von Losheim arrangiert, wo Pastor Groß 30 Jahr als Priester tätig war. Sie wird in das Heimatmuseum Neipel integriert und findet so einen würdigen Rahmen.
Auch Teile des Heimatmuseums werden umgestaltet und stellen so eine Bereicherung des Ganzen dar. Die Ausstellung, wird am Samstag, 10. Oktober, um 14 Uhr eröffnet und ist dann bis 18 Uhr für alle Gäste begehbar. ‘Arrt Sonntag, 11. Oktober, ist* von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Öffnungszeiten sind am Sonntag, 18. Oktober, und am Sonntag, 25. Oktober’ jeweils von 14 bis 17 Uhr vorgesehen; Gruppen je nach Vereinbarung,Tel.06888 5912.
Die Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel setzt mit dieser Ausstellung ein weiteres Zeichen ihrer Aktivitäten und hofft, auch zukünftig präsent zu sein. Alle Freunde der Kultur- und Heimatpflege sind zu dieser Ausstellung eingeladen.
Hochwald Rundschau 2.4.1998 Losheimer Delegation war beeindruckt Heimatverein besuchte Nikolaus-Groß-Ausstellung
zg. Neipel. Eine Losheimer Delegation des Heimatvereins unter Leitung des Vorsitzenden Hubert Schommer hat das Heimatmuseum Neipel besucht. Ortsvorsteher Backes und Mitglieder des dortigen Heimatvereins begrüßten die Losheimer Heimatforscher und führten sie mit viel Sachverstand durch ihr Museum.
Das Heimatmuseum ist in einem ehemaligen Bauernhaus mit Gaststätte untergebracht. Neben einer Ausstellung, die sich auf einen römischen Grabfund auf Neipeler Bann bezieht, und eine Leihgabe des Landeskonservatoramts Saarbrücken ist, sind im ehemaligen Stall- und Scheunen-Bereich landwirtschaftliche Geräte und Maschinen untergebracht. Von besonderem Interesse ist ein Sauerkrautbottich (“Kappesbitt”), der aus einem Sandsteinblock herausgehauen ist.
Ein Teil der landwirtschaftlichen Ausstellungsgegenstände bezieht sich auf die Entwicklung der Imkerei. Im Wohnbereich sind einige Räume historisch rekonstruiert eingerichtet:, die Küche, Eß-, Wohn- und Schlafzimmer sowie ein Büro’. Ein Teil des Gebäudes im oberen Stockwerk wird für kulturelle Veranstaltungen genutzt, im unteren Stockwerk ist eine Gaststätte mit einem Clubraum untergebracht. Die Losheimer Delegation war von der Konzeption des Heimatmuseums sehr beeindruckt, zumal das Museum nur von freiwilligen
Helfern eingerichtet wurde und betreut wird.
Zu Beginn der Führung durch das Museum ging Ortsvorsteher Backes auf die Geschichte des Ortes Neipel ein. Neipel gehörte zur Abtei Tholey und zu dessen Schirmvogtei, dem Amt Schaumburg, das bis 1787 lothringisch war, von 1787 bis 1792 zu Pfalz-Zweibrücken gehörte, dann ab 1792 unter französischer Herrschaft bis zum Ende der napoleonischen Ära stand. Edel- und Halbedelsteinfunde, die auf Neipeler Gebiet gemacht wurden, mußten zu einem großen Anteil an Lothringen abgegeben werden.
Glanzdorp, Student der Vor- und Frühgeschichte, hatte im Raum Neipel Ausgrabungen
durchgeführt. Er referierte über die römischen Ausgrabungen. in Neipel anhand der ausgestellten Leihgaben des Landeskonservatoramtes Saarbrücken. Es handelte, sich dabei um Funde aus einer Brandbestattung. Beim Pflügen wurden Scherben entdeckt. Historisch -interessierte Freiwillige gingen den Funden nach, gruben unter Anleitung von Mitarbeitern des Landeskonservatoramtes und entdecken eine Brandbestattung aus römischer Zeit.
Neipel ist der,Geburtsort von Pfarrer Nikolaus Groß, der von 1939 bis 1968 Pfarrer von Losheim war. 1963 wurde er wegen seiner Verdienste um die Archäologie und Heimatkunde zum Ehrenbürger der Gemeinde Losheim ernannt und erhielt für seine
Verdienste 1968 bei seinem Abschied in den Ruhestand das Bundesverdienstkreuz von Ministerpräsident Dr. Franz Josef Röder überreicht.
Wie der Ortsvorsteher betonte, ist es ein Anliegen, eine Ausstellung über Nikolaus Groß in Neipel zu machen , die das Leben und Wirken des Pfarrers, Archäologen und Heimatforschers zum Inhalt haben soll.
Der Verein für Heimatkunde in der Gemeinde Losheim am See sieht in dieser Ausstellung einen wertvollen Beitrag, den Losheimer Ehrenbürger Nikolaus Groß für seine Verdienste zu würdigen genau 60 Jahre nach seinem Amtsantritt als Pfarrer von Losheim am 1. Januar 1938. Es ist daran gedacht, dem verdienten Archäologen und Heimatforscher in diesem Jahr auch seine Ausstellung in Losheim zu widmen.
Neipel (red). Zum ersten Jahrestag der Eröffnung des Museums “Haus am Mühlenpfad” hat die Interessengemeinschaft Ortsgeschichte eine besondere Ausstellung organisiert. Am Samstag und Sonntag 10. und 11. Oktober, werden Lebensweg und Wirken von Pastor Nikolaus Groß gezeigt. Der Priester und Archäologe wurde am 10. März 1893 in der Neipeler Mühle geboren und war 30 Jahre als Priester in Losheim tätig. Geöffnet ist samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von zehn bis 18 Uhr.