Lebacher Eier

Diesen vor etwa 280 Mill. Jahren im Süßwassermillieu entstandenen Eisenerzen verdankt die saarländische Eisenindustrie ihre Entstehung. Das Hauptabbaugebiet lag zwischen den Orten Gresaubach und Rümmelbach nur 5 km südlich des Museums.

Noch heute erfreuen sich die “Lebacher Eier” unter Sammlern und Paläonthologen großer Beliebtheit aufgrund ihres Fossilinhaltes. Fische, kleine Saurier, aber auch seltener größere Pflanzenteile kommen meist bei Baumaßnahmen ans Tageslicht.
Die alten Tagebaue mit ihren Abraumhalden können im Saubachtal besichtigt werden.

Ein kleineres Vorkommen der Lebacher Eier liegt im Raum Nonnweiler-Otzenhausen.

Rötel

Ein Besuch des ehem. Landeskonservator Prof. Dr. A. Kolling im Museum brachte die Besonderheit des Mahlsteins ans Licht, denn es handelte sich nicht, wie ursprünglich vermutet um einen schlecht gefertigten Getreidemahlstein, sodern um eine Mineralmühle.

Bei der Untersuchung der darunterliegenden Aschengrube tauchten auch einige Rötelstücke mit Arbeitsspuren in der römerzeitlichen Asche auf.

Rötel ist ein mineralischer Farbstoff, wie er in unserem Raum noch bis ins letzte Jahrhundert genutzt wurde. Auch in der Römerzeit fand er Verwendung und gemischt mit Leinöl wird er zu einem außerst wetterfestem Holzanstrich, wie Hans Heck bei einem Feldversuch mit seiner Schulklasse nachweisen konnte. Vermutlich waren in römischer Zeit einige Gebäude mit “Neipeler Rot” bemalt, vielleicht stand hier sogar ein kleiner Betrieb zur Gewinnung des Farbstoffes?

Achat

Eine Auswahl an Achaten und Jaspis aus Neipel und den umliegenden Ortschaften aus der Privatsammlung J. Straß zeigen wir momentan in unserer geologischen “Ecke”. Hier erfahren Sie etwas über die Entstehung der Achate, der Nutzungsgeschichte des Halbedelsteines und allerlei Geschichten und Anekdoten, die sich um diese farbenfrohen Steine ranken.

2001 Schüler-Expedition

13. Juni 2001

Expedition zu Scheuerner Halbedelsteinen

mit Unterstützung der Grundschule Scheuern, Klasse 3 – Lehrerin Frau Scholl

Vorgeschichte

In den letzten Jahren konnten wir im alten Archiven Schriftstücke entdecken, die auf historischen Abbau von Halbedelsteinen bei Scheuern hinweisen. Doch wo wurden diese abgebaut, wo standen die Häuser der Arbeiter? Waren es Menschen der Steinzeit, die Kelten oder Römer oder waren es unsere Ur-ur-urgroßeltern? Da weder das genaue alter der Bergbauspuren noch die Art der gewonnenen Steine bekannt sind, haben wir beschlossen, eine Expedition in diesen Raum durchzuführen. Frau Scholl von der Grundschule Scheuern hat signalisiert, daß ihre Klasse bereit wäre dieses Unternehmen zu unterstützen.
Ziel der Expedition ist es, zu klären, welche Steine in diesem Bereich gewonnen wurden und alle Hinweise aufzuspüren und zu dokumentieren, die einen Anhaltspunkt auf das Alter dieses Bergbaus geben.

Planung

Die Erkundung des Raumes war jedoch aufgrund des unwegsamen Geländes nur zu Fuß möglich. Da teilweise schwieriges Gelände zu durchqueren war, sollte nur das notwendigste an Gepäck mitgenommen werden. Die Ausrüstung der Teilnehmer bestand aus:
festem hohem Schuhwerk (z.B. Wanderschuhe)
ein Paar Ersatzstrümpfe
lange Hose – die verschmutzt werden kann
leichte Jacke (wetterabhängig)
leichter kleiner Rucksack – keine Schultertasche
kleiner Block und Bleistift
Da für die vorgesehenen Erkundungsarbeiten verschiedenes Arbeitsgerät von den Teilnehmern mitzuführen war, mußte auf eine effektive Verpflegung geachtet werden. Mitzuführen sind von jedem Teilnehmer
2 x 1Liter Plastikflaschen gefüllt mit frischem Leitungswasser, das sowohl als Getränk als auch als Arbeitsmaterial verwendet werden kann. Auf die Mitnahme von zuckerhaltigen, teehaltigen und kohlensäurehaltigen Getränken mußte mit Rücksicht auf das Gepäckgewicht verzichtet werden.
3-4 Butterbrote. Auf die Mitnahme von Müsli- oder Schokoladenriegel, Brauseprodukten, Kaugummis, Chips, Salzstangen und ähnlichen Produkten, die zu einem überhöhten Durstgefühl führen, war aufgrund des begrenzten Trinkwasservorrates unbedingt zu verzichten.
Da während der Expedition Gesteinsproben und Pflanzenproben genommen werden mußten sollte jeder Teilnehmer 2 stabile Plastiktüten oder Vergleichbares mitführen, sowie 5 Zeitungsblätter. Desweiteren eine stabile Plastikschachtel (z.B. der Fa. Tupper o.ä.), die auch als Teller verwendet werden konnte, sowie einen Suppenlöffel, eine Gabel und ein stabiler Plastikbecher.
Neben diesen Gemeinschaftsaufgaben übertrug die Expeditionsleitung bestimmte Aufgabenbereiche an einzelne Teilnehmer. Frau Scholl obliegt als stellvertretende Expeditionsleitung die Auswahl und die Einführung in spezielle Aufgaben.
Benötigt wurden:
2 Erdkundler, die besondere Fähigkeit im Zeichnen besitzen. Sie sollen während der Expedition eine Karte des durchquerten Bereiches, sowie Fundstellen und Besonderheiten festhalten. Diese bringen jeweils einen karierten Block, bunte Holzstifte, Bleistift, Radiergummi und Bleistiftspitzer mit.
2 Geologen. Ihre Aufgabe ist die Entnahme von Boden- und Gesteinsproben. Diese bringen der eine einen kleinen Hammer und der zweite einen Klappspaten mit.
2 Biologen. Ihre Aufgabe ist das einsammeln außergewöhnlicher Pflanzen zur späteren Bestimmung. Sie bringen ein Taschenmesser und eine Rolle Butterbrottüten zur Verwahrung der Proben mit.
2 Kundschafter. Einer bringt ein Fernglas mit, einer eine Lupe.
2 Fotographen. Ihre Aufgabe ist es während der Expedition in Bildern zu machen. Sie bringen je einen Fotoapparat oder wenn gewünscht, eine Videokamera mit.
4 Köche. Ihre Aufgabe ist die Herstellung eines gemeinsamen Mittagessens.
1 Medizingehilfe. Seine Aufgabe ist das Mitführen notwendigsten Medizinischen Materials, wie Pflaster, Mückenstichsalbe …
5 Gehilfen der Expeditionsleitung. Sie übernehmen ständig wechselnde Aufgaben.

Bericht

Bei strahlendem Sonnenschein wurden bereits auf der Wegstrecke Quellen erforscht, Felsen erklommen, Fuchsbauten entdeckt. Wir bahnten uns den Weg durch Dornengestrüpp, über Bäche und durch Mannshohe Gräser um endlich in die Bergwerksregion vorzudringen.

Die Expeditionsleitung
Edith Jäckel, Eric Glansdorp

Geschichten um Lebacher Eier und Schmelzer Eisen

Historischer Verein Schmelz e.V. und Verein zur Erhaltung der Bettinger Mühle e.V
Diavortrag
Geschichten um Lebacher Eier und Schmelzer Eisen
in der Bettinger Mühle, Schmelz am Donnerstag15.11.2001 um 19.30 Uhr
von E. Glansdorp

Der erste Teil des Vortrages informiert über die landschaftlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt der Entstehung der Toneisensteinkongretionen, die allgemein in der Literatur unter dem Namen „Lebacher Eier“ Eingang fanden.
Doch die Lebacher Eier boten mehr als nur ihr Eisen. Oft zerbrachen die Knollen so, daß im Inneren ein Fossil an Licht kam. Genau diese versteinerten Überreste von Pflanzen und Tieren sind der Grund ihrer Berühmtheit weit über die Grenzen unserer Heimat hinaus.
Welche Tiere und Pflanzen lebten vor 280 Mill. Jahren im Schmelzer Raum? Wie gelangten sie in die Lebacher Eier? Alles Fragen auf die der Vortrag Antworten geben wird.   Seit wann gibt es Eisenverhüttung in unserem Raum? Wie sahen jene einfachen Öfen aus, die in keltischer Zeit hier gebaut wurden? Wie mühsam war es einen schmiedbaren Eisenbarren zu gewinnen?
Wann gelang es in unserer Region das Eisen flüssig aus dem Ofen in vorgefertigte Formen zu giessen? Welche technischen Neuerungen waren gegenüber der Römerzeit entdeckt?
So verfolgen wir die 2500 jährige Eisenverhüttungsgeschichte im südlichen Hunsrückvorland bis hin zu den großen technischen Umwälzung die das Ende des Mittelalters auch für die Eisenverhüttung brachte.
Welche Probleme durch den Anstieg der Eisenproduktion entstanden und wie man diesen im frühen 18. Jh. begegnete wird den letzten Teil des Vortrages beherrschen.
  Warum wurde die Bettinger Schmelze 1720 gegründet? Welche technischen Neuerungen führten 1869 zu ihrer Schließung?
  Sind Sie an den Antworten interessiert, dann kommen Sie zum Vortrag.
Rund 60 Besucher besuchten die Veranstaltung und lieferten interessante Diskussionsbeiträge im Anschluß an die Veranstaltung. Vielen Dank an das Publikum und die Gastgeber vom Historischen Verein Schmelz und dem Verein zur Erhaltung der Bettinger Mühle sowie Herrn Alexander Weinen für die Organisation und Medienarbeit.

Rund 60 interessierte Besucher folgten der einstündigen Veranstaltung. –
Vielen Dank für Ihren Besuch
Eric Glansdorp.