Vortrag 16.11.2002
Bettinger Mühle: Vortrag von E. Jäckel u. E. Glansdorp: Übersicht über römische Funde und Fundstellen im Schmelzer Raum
Vortrag 16.11.2002
Bettinger Mühle: Vortrag von E. Jäckel u. E. Glansdorp: Übersicht über römische Funde und Fundstellen im Schmelzer Raum
Vortrag 06.06.2002
holeyer Wochenzeitung – Ausgabe 24/2002
Interessante Vorträge über römische Badeanlage
und Gräberfeld irn Bereich der Tholeyer Abtei
Edith Jäckel und Dr. [des.] Peter Buwen referierten im Rathaussaal
Die Römer und ihre Kultur haben im historischen Tholey viele Spuren hinterlassen. In jüngster Zeit bemüht man sich verstärkt darum, diese Vergangenheit wissenschaftlich aufzuarbeiten. Eine Vortragsreihe über historische Themen, die das Kulturamt der Gemeinde initiiert hat und in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein 1882 und dem Historischen Verein Tholey durchführt, gibt der Bevölkerung die Möglichkeit, an diesen Erkenntnissen teilzuhaben. Bisher waren alle Vortrage innerhalb dieser Reihe außerordentlich gut besucht. So auch die Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums “700 Jahre Abteikirche Tholey” am vergangenen Donnerstag, bei der der Sitzungssaal bis auf den letzten Stehplatz besetzt war. Referenten waren die Archäologen Edith Jäckel und Dr. Peter Buwen. Die Themen des Abends waren die Thermen von Tholey und die 2001 im Rahmen einer Notgrabung entdeckten mittelalterlichen Grabfunde, Verbindendes Element der beiden Referate war der Fundort: das umfeld der Abteikirche Tholey. Edith Jäckel begann mit den Erläuterungen zu dem römischen Bad, dessen Überreste unter der Abtei gefunden wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts fanden die ersten Grabungen statt. Die Erkenntnisse, die aus diesen Funden stammten, wurden durch weitere Grabungen im Laufe der Jahre verbessert und erweitert. Edith Jäckel fasste die bisherigen Befunde zusammen und stellte sie in einen Zusammenhang mit ähnlichen Ausgrabungen.
Bei den Römern hatte die Badekultur eine große Bedeutung, so Edith Jäckel. Dabei erfüllten die Bäder neben ihrer der Hygiene und Körperpflege dienenden Bestimmung insbesondere auch gesellschaftliche und kulturelle Aufgaben, ja sie wurden zu wichtigen Zentren des öffentlichen Lebens. In den großen öffentlichen Bädern gewährleisteten neben dem eigentlichen Bodetrakt Laden, Gastronomie, Sportanlagen oder Einrichtungen des Gesundheitswesens ein breites Unterhaltungs und Dienstleistungsangebot.
Zur Grundausstattung eines römischen Bades, sei es nun ein öffentliches oder aber ein privates, gehörten neben einem Umkleideraum (apodytenum) ein Heissraum (caldarium), ein lauwarmer Raum (tepidarium) sowie ein kühler Raum (frigidarium), wobei sich in den verschiedenen Räumen jeweils entsprechend temperierte Wasserbecken oder wannen befunden haben. Der Badegast begab sich, nachdem er sich umgezogen hatte, zunächst ins frigidarium, dann zur Akklimatisierung ins tepidarium um sich schließlich in den Wannen des Heissraums zu entspannen. Danach kühlte er sich im Kaltwasserbecken des frigidariums ab. Je nach Ausstattung des Bades hatte man außerdem die Möglichkeit, sich massieren zu lassen oder in einer Art Sauna (sudatorium) tüchtig zu schwitzen.
Edith Jäckel versuchte anschließend die Bedeutung der Tholeyer Thermen zu bestimmen, sie verglich dabei die Ausmaße des Tholeyer Bades mit denen anderer bekannter Bäder. Sie kam dabei zu dem schluss, dass die Tholeyer Bodeanlage auf Grund ihrer Größe kein rein privates Bad gewesen sein konnte, sondern ein öffentliches Bad, das von den Ausmaßen größer war als das in Reinheim/Bliesbrück gefundene Bad, aber kleiner als die Thermen in Trier. Sie folgerte daraus, dass das Bad in Tholey mit städtischen Anlagen zu vergleichen sei, was für die Bedeutung Tholeys als ländlicher Hauptort spricht.
Dr. Peter Buwen berichtete über seine Notgrabung, die nötig wurde, nachdem Ende Oktober 2001 östlich der Abteikirche in Tholey bei Baggerarbeiten zur Kanalverlegung, Gröber von bis dahin unbekannter Herkunft aufgedeckt wurden. Die erste Fachfrau vor Ort war Edith Jäckel, der es zu verdanken ist, dass die beiden zunächst entdeckten Gräber, vor dem Zugriff durch den Bagger, gerettet und dokumentiert werden konnten. Daraufhin wurde Dr. Peter Buwen durch das Staatliche Konservatoramt mit der wissenschaftlichen Untersuchung der übrigen Gröber im Baggerschnitt, sowie mit der weiteren denkmalpflegerischen Beaufsichtigung der Kanalverlegungsarbeiten beauftragt. In relativ kurzer Zeit und unter schlechten Wetterbedingungen wurden ein Gräberfeld von 11 Gräbern, die allerdings nicht alle vollständig ergraben wurden, entdeckt. Bei diesen Gräbern handelt es sich um christliche Gröber, deren Alter nur sehr ungenau zu bestimmen ist, weil christliche Gröber auf Beigaben verzichten. Das Alter dieser Grabfunde ist irgendwo in der Zeitspanne zwischen dem 8. Jahrhundert und dem 16. Jahrhundert nach Christus anzunehmen. Wobei die Gröber mehrmals belegt wurden. Deshalb ist es möglich, dass dieses Gräberfeld bereits mit der ersten Kirche, der GrimoKirche angelegt wurde.
Der nächste Vortrag innerhalb dieser Reihe findet am Donnerstag, 19. September, 19.30 Uhr in der Abteikirche statt. Dr. FranzJosef Reichert wird über Kuno von Pfullingen und Tholey referieren.
Mit Manuel, Tim und Alexander auf Erkundungstour zur Birg bei Schmelz-Limbach im Frühjahr 2001.
Auf dieser keltischen und spätrömisch-frühmittelalterlichen Burganlage treiben immer wieder Schatzsucher ihr Unwesen. Auch wir fanden wieder ein frisch gegrabenes etwa 50 cm tiefes Loch eines Detektorgängers, der wieder einmal einen Teil der Limbacher Geschichte gestohlen und Bodendenkmäler für immer zerstört hat.
Unsere Tour führte über die Wälle und die Toranlagen und fand schließlich in einem heftigen Gewitterregen ein jähes Ende.
Im Rahmen der Mittelalterausstellung im Heimatmuseum Neipel 2001 wurden einige mittelalterliche Fundstellen der Umgebung integriert.
Im Rahmen der Mittelalterausstellung im Heimatmuseum Neipel 2001 wurden einige mittelalterliche Fundstellen der Umgebung integriert.
Grabungsplan der Ausgrabung in Düppenweiler 1985
Abb. zur Verfügung gestellt vom Heimatmuseum Düppenweiler, Zeichnung: G. Britz.
Archäologische Spuren des Mittelalters zwischen Schmelz, Tholey und Wadern
Ausstellungsdauer: Januar 2001 – August 2001
Ausstellungskonzeption: Edith Jäckel und Eric Glansdorp
Publikation:
Eine Ausstellung um archäologische Funde aus dem Raum zwischen Tholey, Schmelz und Wadern zeigte das Heimatmuseum „Haus am Mühlenpfad“ in Tholey-Neipel von Januar bis August 2001 in seiner Vor- und Frühgeschichtlichen Abteilung. Vorgestellt wurden Objekte aus Burgen, Kirchen und heute verschwundenen Dörfern der Umgebung aus der Zeit zwischen 500 und 1500 nach Christus.
Ausgangspunkt war eine im Ortsbereich gefundene unpublizierte Goldmünze, die uns im Museum vorgelegt wurde.
Den Hauch des Mittelalters hautnah erleben
Saarbrücker Zeitung SLS 14.2.2001
Im “Haus am Mühlenpfad” in Neipel wird ein neues archäologisches Thema vorgestellt. Heimatforscher stellen dem Museum private Fundstücke zur Verfügung. Erstmals wird der “Goldbacher Kopf” – ein mittelalterliches Kunstobjekt – dem interessierten Publikum gezeigt.
Neipel (isi). Dorfgeschichte im Bohnen,tal und im Schaumberger Land – dafür steht das “Haus am Mühlenpfad” in Tho-ley-Neipel Das dortige Heimatmuseum informiert,seine Besucher in seiner archäologischen Abteilung anhand von Funden und umfangreichem Kartenmaterial über das Mittelalter.
.Wir wollen der Bevölkerung damit ihre Bodendenkmäler näher bringen!’, beschreibt die Archäologin Edith Jäckel, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Eric Glansdorp die Abteilung leitet, das Konzept, Die, beiden Doktoranden der Vorund Frühgeschichte wollen wechselnde Ausstellungen zum Thema Archäologisehe Spuren des Mittelalters” inszenieren. Bei den Exponaten handelt es sich meist um Leihgaben von Heimatforschern der Region. Aber auch Menschen, die sich nicht mit der Thematik beschäftigen und durch Zufall ein Relikt der Vergangenheit finden, stellen diese zur Verfügung. Ein Glanzstück der Ausstellung ist der “Goldbacher Kopf’. Etwa 1970 wurde der circa 19 Zentimeter hohe Kopf aus braunem Sandstein bei Umbauarbeiten unter einer alten Mauer gefunden. Verschiedene Experten datieren das Stück ins 12. Jahrhundert. Es handelt sich wohl um die Figur eines Klerikers, da am Hinterkopf eine Tonsur ausgearbeitet wurde. Der Heimatforscher Reiner Schmitt zeigte eine mögliche Verbindung zu einer bis heute nicht lokalisierten Kapelle in Schmelz-Goldbach auf. Das in Privatbesitz befindliche mittelalterliche Kunstobjekt wird in Neipel erstmals einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Weitere Exponate der Ausstellung sind ein Silbergroschen aus Limbach und ein Goldgulden aus Neipel. Die Scherben eines mittelalterlichen Gefäßes weisen auf eine Töpferei im “Oberweiler” bei Düppenweiler hin. Sondierungen in den Jahren 1983 und 1985 haben erstmals den faktischen Beweis erbracht, dass im Bereich des Alten Dorfes” bei Düppenweiler während des Mittelalters eine große Töpferei Geschirr und Ofenkacheln herstellte. Die weiteren großen Themen der Ausstellung sind die Burg Dagstuhl bei Wadern, die um 1270 von Ritter Boemund erbaut wurde und die Abtei Tholey. “Romanen oder Germanen im Schaumberger Land” ist ein weiterer Teil der archäologischen Ausstellung, die alle zwei Wochen sonntags zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet ist.
Goldgulden erzählt packende Geschichte
(Saarbrücker Zeitung WND vom 6.2.2001)
Haus am Mühlenpfad in Neipel: Ausstellung “Archäologische Spuren aus dem Mittelalter”
Neipel (it). Das “Haus am Mühlenpfad” ist seit Sonntag um eine Attraktion reicher. Edith Jäckel, Doktorandin für Vor- und Frühgeschichte an der Universität Saarbrücken, eröffnete in Anwesenheit von zahlreichen Besuchern eine neue Ausstellung mit dem Thema -Archäologische Spuren aus dem Mittelalter” mit Funden aus Burgen, Kirchen und heute verschwundenen Dörfern aus dem Raum Tholey-Schmelz-Wadern. Sie betrifft die Zeit zwischen 500 und 1500 nach Christus, wurde dank der Großzügigkeit zahlreicher Leihgeber ermöglicht und kann bis Juni dieses Jahres in dem Neipeler Museum besucht werden.
“Trotz aller Funde ist das Wissen um das Mittelalter sehr düster”, sagte Edith Jäckel, als sie die Ausstellung eröffnete. “Es klaffen, wenn man das Fundmaterial in seiner Gesamtheit betrachtet, Lücken von einigen Jahrhunderten.” Das jedoch fällt dem Laien kaum auf. Er verweilt vor den Vitrinen, betrachtet die gefundenen Scherben und Hufeisen, die Nägel und Schmuckgegenstände, liest auf den Schildchen die Fundstellen “Hölzershausen”, “Urwahlen”, “Peterberg” oder “Burg Dagstuhl”. Aber viele Antworten auf noch mehr Fragen liegen nach Expertenmeinung nicht nur in den Wüstungen versteckt, sondern vor allem unter den alten Ortskernen der Dörfer. Hier standen die Häuser der Menschen, hier wohnten und lebten sie. Und hier wurden sie auch beerdigt.
Einige Exponate erzählen ausführlich von ihrer reichen Geschichte. Da ist der Goldgulden, der im Neipeler Ortsbereich gefunden wurde. Die Münze ist 1430 im Auftrag von Ulrich von Manderscheid geprägt worden. Sie zeigt auf der Vorderseite St. Petrus mit Schlüssel und Buch sowie das Wappen von Manderscheid, auf der Rückseite einen runden Vierpass mit Spitzen, darin das viergeteilte Wappenschild Trier/Manderscheid. Im Jahre 1430 wählte ein Teil des Domkapitels Jacob von Sirk und ein anderer Teil Ulrich von Manderscheid zum neuen Erzbischof von Trier. Beide reisten zur Bestätigung ihres Titels nach Rom. Papst Martin V. jedoch bestätigte keinen von beiden, sondern ernannte Raban von Helmstätt, den Speyerer Bischof, zum neuen Trierer Erzbischof. Dieser wurde vom Domkapitel jedoch nicht akzeptiert. Es hielt an Ulrich von Manderscheid fest. Daraufhin wurden Ulrich und das Domkapitel vom Papst exkommuniziert. Der Adel des Trierer Landes und die Erzbischöfe von Mainz und Köln standen aber weiterhin auf Ulrichs Seite. Städte und Burgen waren in seiner Hand, nur die Stadt Trier war unentschlossen. Die Zünfte hielten zu Raban. Man sprach von der “Manderscheider Fehde”. Schließlich verwüstete Ulrich mit seinem Militär die umliegenden Dörfer. Als ein Schlichtungsversuch des Baseler Konzils scheiterte, reiste Ulrich erneut zum Papst nach Rom, verstarb jedoch unterwegs in Zürich im Jahre 1436. So hatte der in Neipel gefundene Goldgulden nur eine sechs Jahre dauernde Gültigkeit – nämlich von 1430 bis 1436.
In Limbach wurde im Jahre 1984 bei Baggerarbeiten einen Metzer Groschen aus der Zeit um 1450 gefunden. Er ist kleiner als ein Pfennigstück und eine der ältesten Münzen, die im Namen der Stadt geprägt wurden. ‘Der Groschen wurde schließlich Ende des 15. Jahrhunderts in den Städten Köln und ebenso in Trier imitiert. Ein mittelalterliches Gefäß stammt aus der Töpferei im “Oberweiler” bei Düppenweiler. Sie produzierte zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert Geschirr und Ofenkacheln. Auf einer Fläche von etwa vier Hektar Land standen damals mindestens sechs Werkstätten.
Neben der Löwendarstellung aus der Abteikirche Tholey ist der “Goldbacher Kopf” zweifellos Mittelpunkt der Ausstellung. Er wurde 1970 in Schmelz gefunden und befindet sich in Privatbesitz. Der Kopf ist 19 Zentimeter hoch und aus braunem Sandstein gehauen. Es handelt sich um die Figur eines Klerikers, da am Hinterkopf eine Tonsur (Haarausschnitt) ausgearbeitet wurde. Möglicherweise besteht eine Verbindung auf die bis heute noch nicht lokalisierte Kapelle in Schmelz-Goldbach. Experten datieren das Stück auf das 12. Jahrhundert.
Öffnungszeiten Es gibt einen neuen Prospekt über das “Haus am Mühlenpfad”, den der Kur- und Verkehrsverein Tholey herausgegeben hat. Dem neuen Prospekt hat der Doktorand Eric Glansdorp in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte in Neipel ein informatives Gesicht gegeben.
* Das Neipeler Museum ist ah zwei Sonntagen Im Monat, jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei., Anmeldungen zu Führungen und weitere Informationen bei Ortsvorsteher Paul Backes, unter Tel. (06888) 5912.
Ausstellungsdauer: Herbst 2001-Frühjahr 2002
Konzeption: Edith Jäckel und Eric Glansdorp
Publikation:
E. Glansdorp, Heimatmuseum in Neipel bietet Sonderausstellung, Nachrichtenblatt Tholey 41, 19.10.2001
Ausgehend vom Neufund einer Ofenplatte aus dem alten “Längler-Haus” in Tholey-Neipel mit Herstellungsdatum 1618 wurde eine Ausstellung mit weiteren, in Privatbesitz befindlichen Ofenplatten der Renaissance erstellt, die aus dem Raum Schmelz stammen.
Die Platte wurde dem Museum von Herrn Oswald Scherer, Neipel zur Verfügung gestellt.
oben: Ofenplatte von 1574, Fundort Schmelz-Außen
Leihgabe der Kunstglaserei Petry – Schmelz
links: Ofenplatte von 1551, Fundort Schmelz-Außen
Leigabe von Marlene Schweizer
Es werden jedoch nicht nur Ofenplatten des 16. und 17. Jh gezeigt. Eine Reihe von Exponaten an Herden bis hin zum Dauerbrandofen des frühen 20. Jh. dokumentiert deren Entwicklung.
Ein “Windofen”, (Leihgabe
V. Heck) der 2. Hälfte des 19. Jh. steht am Beginn der Küchenherde in unserem Raum.
Presseinfo
Die Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel ist stets bestrebt das Heimatmuseum in Neipel aktuell und abwechslungsreich zu gestalten. So hat der Neufund einer gusseisernen Ofenplatte aus dem Jahre 1618 in Neipel den Anstoß zu unserer Sonderausstellung gegeben. Immer wieder tauchen diese Schmuckstücke früher Eisengießkunst des südlichen Hunsrückraumes auf. So ist es uns gelungen wertvolle Unikate aus Privatbesitz zusammen zu tragen, um sie in dieser Ausstellung zu präsentieren. Auch ein zweiter Raum wurde umgestaltet und zeigt jetzt eine Schulklasse wie wir sie noch aus den 40iger Jahren in Erinnerung haben. Beide Angebote sind in das Gesamtarrangement integriert und bilden so ein abgerundetes Ganzes. Wir weisen darauf hin, dass das Museum am 04.11.01 noch einmal von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet ist, um dann seine Tore für das Jahr 2001 zu schließen. Andere kulturelle Angebote, wie die Neipeler Theatertage, werden bis zum Jahresende unser Haus am Mühlenpfad beleben. Wir können auch diese Angebote nur bestens empfehlen und laden hiermit herzlichst ein. (E. Glansdorp, Nachrichtenblatt Tholey 19.10.2001)
Sandsteinobjekt aus einem inzwischen abgerissenen Haus neben der alten Limbacher Pfarrkirche. Foto: R. Schmitt.
Ausgangspunkt der Mittelalterausstellung 2001 im Heimatmuseum Neipel war ein Münzfund im Ort.
Es handelt sich um einen Goldgulden des Erzbistum und Kurfürstentum Trier, Münzstätte Koblenz, Ulrich, Graf von Manderscheid (1430-1436)
UDALRICI . E-LECTI * TREN‘
St. Petrus mit Schlüssel u. Buch v. vorn
MONETA . NOVA . AUREA * COVEL‘
runder Vierpaß mit Spitzen
darin viergeteilter Wappenschild Trier/Manderscheid
Masse der Fundmünze: 3,48 g
Durchmesser: 22,5 mm
Bestimmung Reiner Schmitt; Lit.: Noss, 453, Felke 1199, Friedberg 3444
Kurzinfo zur Manderscheid’schen Fehde (1432-36)
Die im Ortsbereich von Tholey-Neipel gefundene Goldmünze wurde im Auftrag von Ulrich von Manderscheid geprägt. 1430 wählte ein Teil des Domkapites Jacob von Sirk und ein anderer Teil Ulrich von Manderscheid zum neuen Erzbischof von Trier. Beide reisten zur Bestätigung ihres Titels nach Rom. Der Papst jedoch ernannte Raban von Helmstatt, den Speyerer Bischof zum neuen Trierer Erzbischof.
Dieser wurde vom Domkapitel nicht akzeptiert. Es hielt an Ulrich von Manderscheid fest. Sowohl das Domkapitel, als auch Ulrich wurden deshalb exkommuniziert. Der Adel des Trierer Landes aber auch die Erzbischöfe von Mainz und Köln standen auf Ulrichs Seite. Städte und Burgen waren in seiner Hand, nur die Stadt Trier vor unentschlossen. Der Klerus stand auf Ulrichs Seite, die Zünfte jedoch auf Raban’s. Die Zünfte setzten sich schließlich durch und 1432 zieht Ulrich mit Militär vor der Stadt auf und verwüstet die umliegenden Dörfer. Einige Monate belagerte er die Stadt, zog schließlich jedoch wieder ab. Aus Beschwerden eines lothringischen Amtmannes geht hervor, dass plündernde Horden raubend umherzogen. Hier werden unter anderem die Orte Nunkirchen, Büschfeld, Michelbach und Niederlosheim genannt.
Die öffentliche Meinung richtete sich nun gegen Ulrich von Manderscheid. Schlichtungsversuche des Konzils in Basel zwischen den Parteien scheiterten. Ulrich wollte in der Sache beim Papst vorsprechen, doch auf der Reise verstarb er in Zürich im Jahre 1436. (Text nach: Geschichte der Stadt Trier, Trier 1915)
Burgruine Dagstuhl bei Wadern
Frühneuzeitliche Keramik von der Burg Dagstuhl bei Wadern. Objekt zur Verfügung gestellt von: B. Woll (Grabungsleitung)