Mit Manuel, Tim und Alexander auf Erkundungstour zur Birg bei Schmelz-Limbach im Frühjahr 2001.
Auf dieser keltischen und spätrömisch-frühmittelalterlichen Burganlage treiben immer wieder Schatzsucher ihr Unwesen. Auch wir fanden wieder ein frisch gegrabenes etwa 50 cm tiefes Loch eines Detektorgängers, der wieder einmal einen Teil der Limbacher Geschichte gestohlen und Bodendenkmäler für immer zerstört hat.
Unsere Tour führte über die Wälle und die Toranlagen und fand schließlich in einem heftigen Gewitterregen ein jähes Ende.
mit Unterstützung der Grundschule Scheuern, Klasse 3 – Lehrerin Frau Scholl
Vorgeschichte
In den letzten Jahren konnten wir im alten Archiven Schriftstücke entdecken, die auf historischen Abbau von Halbedelsteinen bei Scheuern hinweisen. Doch wo wurden diese abgebaut, wo standen die Häuser der Arbeiter? Waren es Menschen der Steinzeit, die Kelten oder Römer oder waren es unsere Ur-ur-urgroßeltern? Da weder das genaue alter der Bergbauspuren noch die Art der gewonnenen Steine bekannt sind, haben wir beschlossen, eine Expedition in diesen Raum durchzuführen. Frau Scholl von der Grundschule Scheuern hat signalisiert, daß ihre Klasse bereit wäre dieses Unternehmen zu unterstützen.
Ziel der Expedition ist es, zu klären, welche Steine in diesem Bereich gewonnen wurden und alle Hinweise aufzuspüren und zu dokumentieren, die einen Anhaltspunkt auf das Alter dieses Bergbaus geben.
Planung
Die Erkundung des Raumes war jedoch aufgrund des unwegsamen Geländes nur zu Fuß möglich. Da teilweise schwieriges Gelände zu durchqueren war, sollte nur das notwendigste an Gepäck mitgenommen werden. Die Ausrüstung der Teilnehmer bestand aus:
festem hohem Schuhwerk (z.B. Wanderschuhe)
ein Paar Ersatzstrümpfe
lange Hose – die verschmutzt werden kann
leichte Jacke (wetterabhängig)
leichter kleiner Rucksack – keine Schultertasche
kleiner Block und Bleistift
Da für die vorgesehenen Erkundungsarbeiten verschiedenes Arbeitsgerät von den Teilnehmern mitzuführen war, mußte auf eine effektive Verpflegung geachtet werden. Mitzuführen sind von jedem Teilnehmer
2 x 1Liter Plastikflaschen gefüllt mit frischem Leitungswasser, das sowohl als Getränk als auch als Arbeitsmaterial verwendet werden kann. Auf die Mitnahme von zuckerhaltigen, teehaltigen und kohlensäurehaltigen Getränken mußte mit Rücksicht auf das Gepäckgewicht verzichtet werden.
3-4 Butterbrote. Auf die Mitnahme von Müsli- oder Schokoladenriegel, Brauseprodukten, Kaugummis, Chips, Salzstangen und ähnlichen Produkten, die zu einem überhöhten Durstgefühl führen, war aufgrund des begrenzten Trinkwasservorrates unbedingt zu verzichten.
Da während der Expedition Gesteinsproben und Pflanzenproben genommen werden mußten sollte jeder Teilnehmer 2 stabile Plastiktüten oder Vergleichbares mitführen, sowie 5 Zeitungsblätter. Desweiteren eine stabile Plastikschachtel (z.B. der Fa. Tupper o.ä.), die auch als Teller verwendet werden konnte, sowie einen Suppenlöffel, eine Gabel und ein stabiler Plastikbecher.
Neben diesen Gemeinschaftsaufgaben übertrug die Expeditionsleitung bestimmte Aufgabenbereiche an einzelne Teilnehmer. Frau Scholl obliegt als stellvertretende Expeditionsleitung die Auswahl und die Einführung in spezielle Aufgaben.
Benötigt wurden:
2 Erdkundler, die besondere Fähigkeit im Zeichnen besitzen. Sie sollen während der Expedition eine Karte des durchquerten Bereiches, sowie Fundstellen und Besonderheiten festhalten. Diese bringen jeweils einen karierten Block, bunte Holzstifte, Bleistift, Radiergummi und Bleistiftspitzer mit.
2 Geologen. Ihre Aufgabe ist die Entnahme von Boden- und Gesteinsproben. Diese bringen der eine einen kleinen Hammer und der zweite einen Klappspaten mit.
2 Biologen. Ihre Aufgabe ist das einsammeln außergewöhnlicher Pflanzen zur späteren Bestimmung. Sie bringen ein Taschenmesser und eine Rolle Butterbrottüten zur Verwahrung der Proben mit.
2 Kundschafter. Einer bringt ein Fernglas mit, einer eine Lupe.
2 Fotographen. Ihre Aufgabe ist es während der Expedition in Bildern zu machen. Sie bringen je einen Fotoapparat oder wenn gewünscht, eine Videokamera mit.
4 Köche. Ihre Aufgabe ist die Herstellung eines gemeinsamen Mittagessens.
1 Medizingehilfe. Seine Aufgabe ist das Mitführen notwendigsten Medizinischen Materials, wie Pflaster, Mückenstichsalbe …
5 Gehilfen der Expeditionsleitung. Sie übernehmen ständig wechselnde Aufgaben.
Bericht
Bei strahlendem Sonnenschein wurden bereits auf der Wegstrecke Quellen erforscht, Felsen erklommen, Fuchsbauten entdeckt. Wir bahnten uns den Weg durch Dornengestrüpp, über Bäche und durch Mannshohe Gräser um endlich in die Bergwerksregion vorzudringen.
Die Expeditionsleitung
Edith Jäckel, Eric Glansdorp
Internationaler Museumstag am 20.5,2001 – Schwerpunktthema Feuerwehr
Im Mittelpunkt standen Vorführungen der freiwilligen Feuerwehr Löschbezirk Scheuern an historischen Löschfahrzeugen die eigens für diesen Tag wieder Instand gesetzt und aktiviert wurden. Gefilmt von einem Fernsehteam von “Fahr mal hin” kamen Jung und Alt beim Löschen auf ihre Kosten.
Die Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel lädt zum Museumstag am Sonntag, 20. Mai, zu einer zusätzlichen Attraktion im Heimatmuseum in Neipel ein. Unter dem Motto “Historischer Brandschutz” bietet der Verein eine Reihe historischer Besonderheiten an. Tragbare Spritzen, handgezogene Pumpen, wie auch eine mit dem Gespann zu transportierende Wagenpumpe werden von aktiven Feuerwehrleuten präsentiert und vorgeführt. Auch historische Uniformen und Kleinzubehör zählen zur Aufrüstung. Um den Unterschied zur heutigen Brandschutzbekämpfung zu demonstrieren, wird auch ein modernes Feuerwehrfahrzeug vor Ort sein.
Mit Muskelkraft, die Geschichte angezapft. (Saarbrücker Zeitung WND, 22. Mai 2001)
Alte Feuerwehrspritzen waren die Attraktion in Neipel – Zum Tag des Museums Tore geöffnet Neipel (nat). Das machte den Feuerwehrmännern in Neipel so richtig Spaße Bei schönstem Sonnenschein mit einer 140 Jahre alten Handpumpe Wasser spritzen. Drei alte Feuerwehrpumpen. hat die Gemeinde Tholey dem Neipeler Heimatmuseum”Haus am Mühlenpfad” geschenkt. Und diese wurden erstmals anlässlich des internationalen Tags des Museums der Öffentlichkeit wieder vorgeführt. Nicht nur für die aktiven Feuerwehrleute, nein auch für alle Zuschauer und vor allem für die Kinder war es ein Vergnügen. Denn diese Geräte müssen mit der Hand bedient werden, von zwei oder mehreren Männern angepumpt – wenn das nicht in die Oberarme geht. 100 Jahre alt ist der große Spritzwagen, der 1900 noch der damaligen “Stadt Tholey” gehörte.
Er fasste immerhin schon 650 Liter Wasser, während sein Vorgängermodell, das runde 140 Jahre auf dem Buckel hat, nur zirka 350 Liter fassen konnte. Einfüllen mussten die Brandschützer das Wasser mit kleinen Eimern. Anstatt Feuerlöschern gab es damals in jedem Haus einen Ledereimer mit Wasser, der für den Brandfall bereitstehen musste. Doch was nützte es? “1870 verbrannten in Neipel elf Häuser. Das war praktisch das halbe Dorf”, erzählt Ortsvorsteher Paul Backes, gleichzeitig der Vorsitzende der ;,Interessengemeinschaft Ortsgeschichte”. Feuerwehrhelme aus.den verschiedensten Ländern sowie Modellautos ergänzen den neuesten Ausstellungsteil des Museums in Neipel. Wer sich bei einer Tasse Kaffee und einem traditionellen Stück Kuchen von der “Spritztour” erholt hatte, konnte sich im Museumsinneren von den ehrenamtlichen Heimatforschern erklären lassen, wozu dieses oder jenes seltsame Werkzeug früher gebraucht wurde.
Adelheid Junker, Lehrerin, beherrscht noch heute das, Spinnen und zeigt (e bis zum Jahr 2000), wie es von der Pflanze zum Bettüberzug kommt. Gundina Backes, -Hausfrau, zeigt mit Stolz die gut bestückten Schränke des Schlafzimmers und der “gudd Stubb”. Auch ein komplettes Büro mit Karteikastenschrank ist aufgebaut. “Hier Ist noch ein Geheimfach”, verrät sie und zieht einen unsichtbaren Schub aus dem Schrank. Auch erklärt sie die alte Mangel, ein neuer Museumserwerb, und gibt gerne professionelle Tipps für das Wäscheglätten und – bügeln. “Aber die heutigen, kleinen Mangeln kommen an diese alten, Holzmangeln qualitativ nicht heran”, schwört Backes.
Edith Jäckel und Eric Glansdorp, Studenten der Vor- und Frühgeschichte, verdankt das “Haus am Mühlenpfad’ die Wechselausstellungen zur Geologie und Archäologie. Seit Januar stehen dort mittelalterliche Fundstücke im Mittelpunkte Plakate erklären,’ wo die einzelnen Teile gefunden wurden: Burg Dagstuhl sowie die Burgen in Limbach und in Schmelz-Bettingen sind mittelalterliche chen Ursprungs. “Wir haben das Mittelalter schon etwas weiter gefasst, nämlich von 500 bis 1500 etwa”, erklärt Jäckel, die zur Zeit in Vor- und Frühgeschichte promoviert. Und weiter sagt sie: “Alle Ausstellungsstücke sind Leihgaben – von Heimatforschern und Heimatmuseen – und sie stammen aus der Gemeinde Tholey, aus Schmelz und auch aus der Stadt Wadern!”
Besonderer Anlass dieser mittelalterliehen Ausstellung ist dass vor kurzem eine Goldmünze aus dieser Epoche gefunden, wurde. Andere Kleinode wie Ofenkacheln, Hufeisen, Broschen und Nadeln zeigen Details des Alltags in einer der dunkelsten Perioden der menschlichen Geschichte. Ein besonderes Kleinod ist der Kopf einer Heiligenfigur aus Schmelz-Goldbach. “Hier haben wir Scherben aus verschiedenen Wüstungen’, führt Jäckel die Besucher durch ihre Vitrinensammlung. Wüstungen sind Orte, von denen bekannt ist, dass dort früher einmal Siedlungen waren. “Wir wollen mit den Ausstellungen das Interesse und Bewusstsein der Bevölkerung für Fundstellen wecken. Die Leute sollen nicht einfach alles wegwerfen, was sie finden, sondern ein Auge für Besonderes und,Altes entwickeln’, hofft die Forscherin. Das hoffen auch die anderen Ehrenamtlichen der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte und öffnen nach wie vor alle vierzehn Tage sonntags ihr Museum für die Öffentlichkeit. Für Schulklassen oder, andere Gruppen gibt es Führungen nach Vereinbarung, auch über spezielleThemen.
Wasser marsch Richtig nass wurde es beim Tag des Museums in Neipel. Dort zeigte die Feuerwehr, wie in längst vergangenen Zeiten mit Muskelkraft Wasser in den Löschschlauch gepumpt werden musste. Praktischer Geschichtsunterricht, der zudem noch großen Spaß machte. Kreisweit waren am Sonntag Museen geöffnet.
Archäologische Spuren des Mittelalters zwischen Schmelz, Tholey und Wadern
Ausstellungsdauer: Januar 2001 – August 2001 Ausstellungskonzeption: Edith Jäckel und Eric Glansdorp Publikation:
Archäologische Spuren aus dem Mittelalter im ländlichen Dreieck Schmelz-Wadern-Tholey, Saarbrücker Zeitung 31.01.2001
Den Hauch des Mittelalters hautnah erleben, Saarbrücker Zeitung SLS 14.2.2001
Goldgulden erzählt packende Geschichte, Saarbrücker Zeitung WND vom 6.2.2001
Eine Ausstellung um archäologische Funde aus dem Raum zwischen Tholey, Schmelz und Wadern zeigte das Heimatmuseum „Haus am Mühlenpfad“ in Tholey-Neipel von Januar bis August 2001 in seiner Vor- und Frühgeschichtlichen Abteilung. Vorgestellt wurden Objekte aus Burgen, Kirchen und heute verschwundenen Dörfern der Umgebung aus der Zeit zwischen 500 und 1500 nach Christus. Ausgangspunkt war eine im Ortsbereich gefundene unpublizierte Goldmünze, die uns im Museum vorgelegt wurde.
Den Hauch des Mittelalters hautnah erleben Saarbrücker Zeitung SLS 14.2.2001
Im “Haus am Mühlenpfad” in Neipel wird ein neues archäologisches Thema vorgestellt. Heimatforscher stellen dem Museum private Fundstücke zur Verfügung. Erstmals wird der “Goldbacher Kopf” – ein mittelalterliches Kunstobjekt – dem interessierten Publikum gezeigt.
Neipel (isi). Dorfgeschichte im Bohnen,tal und im Schaumberger Land – dafür steht das “Haus am Mühlenpfad” in Tho-ley-Neipel Das dortige Heimatmuseum informiert,seine Besucher in seiner archäologischen Abteilung anhand von Funden und umfangreichem Kartenmaterial über das Mittelalter.
.Wir wollen der Bevölkerung damit ihre Bodendenkmäler näher bringen!’, beschreibt die Archäologin Edith Jäckel, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Eric Glansdorp die Abteilung leitet, das Konzept, Die, beiden Doktoranden der Vorund Frühgeschichte wollen wechselnde Ausstellungen zum Thema Archäologisehe Spuren des Mittelalters” inszenieren. Bei den Exponaten handelt es sich meist um Leihgaben von Heimatforschern der Region. Aber auch Menschen, die sich nicht mit der Thematik beschäftigen und durch Zufall ein Relikt der Vergangenheit finden, stellen diese zur Verfügung. Ein Glanzstück der Ausstellung ist der “Goldbacher Kopf’. Etwa 1970 wurde der circa 19 Zentimeter hohe Kopf aus braunem Sandstein bei Umbauarbeiten unter einer alten Mauer gefunden. Verschiedene Experten datieren das Stück ins 12. Jahrhundert. Es handelt sich wohl um die Figur eines Klerikers, da am Hinterkopf eine Tonsur ausgearbeitet wurde. Der Heimatforscher Reiner Schmitt zeigte eine mögliche Verbindung zu einer bis heute nicht lokalisierten Kapelle in Schmelz-Goldbach auf. Das in Privatbesitz befindliche mittelalterliche Kunstobjekt wird in Neipel erstmals einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Weitere Exponate der Ausstellung sind ein Silbergroschen aus Limbach und ein Goldgulden aus Neipel. Die Scherben eines mittelalterlichen Gefäßes weisen auf eine Töpferei im “Oberweiler” bei Düppenweiler hin. Sondierungen in den Jahren 1983 und 1985 haben erstmals den faktischen Beweis erbracht, dass im Bereich des Alten Dorfes” bei Düppenweiler während des Mittelalters eine große Töpferei Geschirr und Ofenkacheln herstellte. Die weiteren großen Themen der Ausstellung sind die Burg Dagstuhl bei Wadern, die um 1270 von Ritter Boemund erbaut wurde und die Abtei Tholey. “Romanen oder Germanen im Schaumberger Land” ist ein weiterer Teil der archäologischen Ausstellung, die alle zwei Wochen sonntags zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet ist.
Goldgulden erzählt packende Geschichte (Saarbrücker Zeitung WND vom 6.2.2001)
Haus am Mühlenpfad in Neipel: Ausstellung “Archäologische Spuren aus dem Mittelalter”
Neipel (it). Das “Haus am Mühlenpfad” ist seit Sonntag um eine Attraktion reicher. Edith Jäckel, Doktorandin für Vor- und Frühgeschichte an der Universität Saarbrücken, eröffnete in Anwesenheit von zahlreichen Besuchern eine neue Ausstellung mit dem Thema -Archäologische Spuren aus dem Mittelalter” mit Funden aus Burgen, Kirchen und heute verschwundenen Dörfern aus dem Raum Tholey-Schmelz-Wadern. Sie betrifft die Zeit zwischen 500 und 1500 nach Christus, wurde dank der Großzügigkeit zahlreicher Leihgeber ermöglicht und kann bis Juni dieses Jahres in dem Neipeler Museum besucht werden.
“Trotz aller Funde ist das Wissen um das Mittelalter sehr düster”, sagte Edith Jäckel, als sie die Ausstellung eröffnete. “Es klaffen, wenn man das Fundmaterial in seiner Gesamtheit betrachtet, Lücken von einigen Jahrhunderten.” Das jedoch fällt dem Laien kaum auf. Er verweilt vor den Vitrinen, betrachtet die gefundenen Scherben und Hufeisen, die Nägel und Schmuckgegenstände, liest auf den Schildchen die Fundstellen “Hölzershausen”, “Urwahlen”, “Peterberg” oder “Burg Dagstuhl”. Aber viele Antworten auf noch mehr Fragen liegen nach Expertenmeinung nicht nur in den Wüstungen versteckt, sondern vor allem unter den alten Ortskernen der Dörfer. Hier standen die Häuser der Menschen, hier wohnten und lebten sie. Und hier wurden sie auch beerdigt.
Einige Exponate erzählen ausführlich von ihrer reichen Geschichte. Da ist der Goldgulden, der im Neipeler Ortsbereich gefunden wurde. Die Münze ist 1430 im Auftrag von Ulrich von Manderscheid geprägt worden. Sie zeigt auf der Vorderseite St. Petrus mit Schlüssel und Buch sowie das Wappen von Manderscheid, auf der Rückseite einen runden Vierpass mit Spitzen, darin das viergeteilte Wappenschild Trier/Manderscheid. Im Jahre 1430 wählte ein Teil des Domkapitels Jacob von Sirk und ein anderer Teil Ulrich von Manderscheid zum neuen Erzbischof von Trier. Beide reisten zur Bestätigung ihres Titels nach Rom. Papst Martin V. jedoch bestätigte keinen von beiden, sondern ernannte Raban von Helmstätt, den Speyerer Bischof, zum neuen Trierer Erzbischof. Dieser wurde vom Domkapitel jedoch nicht akzeptiert. Es hielt an Ulrich von Manderscheid fest. Daraufhin wurden Ulrich und das Domkapitel vom Papst exkommuniziert. Der Adel des Trierer Landes und die Erzbischöfe von Mainz und Köln standen aber weiterhin auf Ulrichs Seite. Städte und Burgen waren in seiner Hand, nur die Stadt Trier war unentschlossen. Die Zünfte hielten zu Raban. Man sprach von der “Manderscheider Fehde”. Schließlich verwüstete Ulrich mit seinem Militär die umliegenden Dörfer. Als ein Schlichtungsversuch des Baseler Konzils scheiterte, reiste Ulrich erneut zum Papst nach Rom, verstarb jedoch unterwegs in Zürich im Jahre 1436. So hatte der in Neipel gefundene Goldgulden nur eine sechs Jahre dauernde Gültigkeit – nämlich von 1430 bis 1436.
In Limbach wurde im Jahre 1984 bei Baggerarbeiten einen Metzer Groschen aus der Zeit um 1450 gefunden. Er ist kleiner als ein Pfennigstück und eine der ältesten Münzen, die im Namen der Stadt geprägt wurden. ‘Der Groschen wurde schließlich Ende des 15. Jahrhunderts in den Städten Köln und ebenso in Trier imitiert. Ein mittelalterliches Gefäß stammt aus der Töpferei im “Oberweiler” bei Düppenweiler. Sie produzierte zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert Geschirr und Ofenkacheln. Auf einer Fläche von etwa vier Hektar Land standen damals mindestens sechs Werkstätten.
Neben der Löwendarstellung aus der Abteikirche Tholey ist der “Goldbacher Kopf” zweifellos Mittelpunkt der Ausstellung. Er wurde 1970 in Schmelz gefunden und befindet sich in Privatbesitz. Der Kopf ist 19 Zentimeter hoch und aus braunem Sandstein gehauen. Es handelt sich um die Figur eines Klerikers, da am Hinterkopf eine Tonsur (Haarausschnitt) ausgearbeitet wurde. Möglicherweise besteht eine Verbindung auf die bis heute noch nicht lokalisierte Kapelle in Schmelz-Goldbach. Experten datieren das Stück auf das 12. Jahrhundert.
Öffnungszeiten Es gibt einen neuen Prospekt über das “Haus am Mühlenpfad”, den der Kur- und Verkehrsverein Tholey herausgegeben hat. Dem neuen Prospekt hat der Doktorand Eric Glansdorp in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Ortsgeschichte in Neipel ein informatives Gesicht gegeben. * Das Neipeler Museum ist ah zwei Sonntagen Im Monat, jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei., Anmeldungen zu Führungen und weitere Informationen bei Ortsvorsteher Paul Backes, unter Tel. (06888) 5912.
Ausstellungsdauer: Herbst 2001-Frühjahr 2002 Konzeption: Edith Jäckel und Eric Glansdorp Publikation:
E. Glansdorp, Heimatmuseum in Neipel bietet Sonderausstellung, Nachrichtenblatt Tholey 41, 19.10.2001
Ausgehend vom Neufund einer Ofenplatte aus dem alten “Längler-Haus” in Tholey-Neipel mit Herstellungsdatum 1618 wurde eine Ausstellung mit weiteren, in Privatbesitz befindlichen Ofenplatten der Renaissance erstellt, die aus dem Raum Schmelz stammen. Die Platte wurde dem Museum von Herrn Oswald Scherer, Neipel zur Verfügung gestellt.
oben: Ofenplatte von 1574, Fundort Schmelz-Außen Leihgabe der Kunstglaserei Petry – Schmelz links: Ofenplatte von 1551, Fundort Schmelz-Außen Leigabe von Marlene Schweizer
Es werden jedoch nicht nur Ofenplatten des 16. und 17. Jh gezeigt. Eine Reihe von Exponaten an Herden bis hin zum Dauerbrandofen des frühen 20. Jh. dokumentiert deren Entwicklung.
Ein “Windofen”, (Leihgabe V. Heck) der 2. Hälfte des 19. Jh. steht am Beginn der Küchenherde in unserem Raum.
Presseinfo
Die Interessengemeinschaft Ortsgeschichte Neipel ist stets bestrebt das Heimatmuseum in Neipel aktuell und abwechslungsreich zu gestalten. So hat der Neufund einer gusseisernen Ofenplatte aus dem Jahre 1618 in Neipel den Anstoß zu unserer Sonderausstellung gegeben. Immer wieder tauchen diese Schmuckstücke früher Eisengießkunst des südlichen Hunsrückraumes auf. So ist es uns gelungen wertvolle Unikate aus Privatbesitz zusammen zu tragen, um sie in dieser Ausstellung zu präsentieren. Auch ein zweiter Raum wurde umgestaltet und zeigt jetzt eine Schulklasse wie wir sie noch aus den 40iger Jahren in Erinnerung haben. Beide Angebote sind in das Gesamtarrangement integriert und bilden so ein abgerundetes Ganzes. Wir weisen darauf hin, dass das Museum am 04.11.01 noch einmal von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet ist, um dann seine Tore für das Jahr 2001 zu schließen. Andere kulturelle Angebote, wie die Neipeler Theatertage, werden bis zum Jahresende unser Haus am Mühlenpfad beleben. Wir können auch diese Angebote nur bestens empfehlen und laden hiermit herzlichst ein. (E. Glansdorp, Nachrichtenblatt Tholey 19.10.2001)
Ausgangspunkt der Mittelalterausstellung 2001 im Heimatmuseum Neipel war ein Münzfund im Ort.
Es handelt sich um einen Goldgulden des Erzbistum und Kurfürstentum Trier, Münzstätte Koblenz, Ulrich, Graf von Manderscheid (1430-1436) UDALRICI . E-LECTI * TREN‘ St. Petrus mit Schlüssel u. Buch v. vorn MONETA . NOVA . AUREA * COVEL‘ runder Vierpaß mit Spitzen darin viergeteilter Wappenschild Trier/Manderscheid Masse der Fundmünze: 3,48 g Durchmesser: 22,5 mm Bestimmung Reiner Schmitt; Lit.: Noss, 453, Felke 1199, Friedberg 3444
Kurzinfo zur Manderscheid’schen Fehde (1432-36) Die im Ortsbereich von Tholey-Neipel gefundene Goldmünze wurde im Auftrag von Ulrich von Manderscheid geprägt. 1430 wählte ein Teil des Domkapites Jacob von Sirk und ein anderer Teil Ulrich von Manderscheid zum neuen Erzbischof von Trier. Beide reisten zur Bestätigung ihres Titels nach Rom. Der Papst jedoch ernannte Raban von Helmstatt, den Speyerer Bischof zum neuen Trierer Erzbischof. Dieser wurde vom Domkapitel nicht akzeptiert. Es hielt an Ulrich von Manderscheid fest. Sowohl das Domkapitel, als auch Ulrich wurden deshalb exkommuniziert. Der Adel des Trierer Landes aber auch die Erzbischöfe von Mainz und Köln standen auf Ulrichs Seite. Städte und Burgen waren in seiner Hand, nur die Stadt Trier vor unentschlossen. Der Klerus stand auf Ulrichs Seite, die Zünfte jedoch auf Raban’s. Die Zünfte setzten sich schließlich durch und 1432 zieht Ulrich mit Militär vor der Stadt auf und verwüstet die umliegenden Dörfer. Einige Monate belagerte er die Stadt, zog schließlich jedoch wieder ab. Aus Beschwerden eines lothringischen Amtmannes geht hervor, dass plündernde Horden raubend umherzogen. Hier werden unter anderem die Orte Nunkirchen, Büschfeld, Michelbach und Niederlosheim genannt. Die öffentliche Meinung richtete sich nun gegen Ulrich von Manderscheid. Schlichtungsversuche des Konzils in Basel zwischen den Parteien scheiterten. Ulrich wollte in der Sache beim Papst vorsprechen, doch auf der Reise verstarb er in Zürich im Jahre 1436. (Text nach: Geschichte der Stadt Trier, Trier 1915)